In den drei von der geologisch-paläontologischen Abteilung des NHM gestalteten Vitrinen sollen Besucher in die „Welt von Wollhaarnashorn und Höhlenlöwe“ eintauchen können. Höhepunkt der kleinen Schau mit dem Titel „Tiere der Eiszeit“ sind 2016 im Weinviertel gefundene Mammut-Stoßzähne, wie es am Mittwoch in einer Aussendung heißt.
Die kapitalen Hauer und andere Funde aus der letzten Eiszeit vor 115.000 bis 11.700 Jahren sind von Samstag an bis zum 31. Oktober 2022 zu sehen. Gefunden wurden die drei Meter langen Zähne eines Mammutbullen beim Autobahnbau in der Nähe des namentlich passenden Orts Bullendorf in Weinviertel – mehr dazu in Ur-Mammut auf A5-Baustelle entdeckt (noe.ORF.at; 29.8.2016).
„Prächtigste Mammutfunde Österreichs“
Die beiden Stoßzähne waren damals zerbrochen aufgefunden worden. In monatelanger Arbeit wurden sie nun präpariert und zusammengeklebt. „Aufgrund der guten Erhaltung und der umfangreichen wissenschaftlichen Dokumentation zählen die beiden prächtigen Stoßzähne zu den bedeutendsten Mammutfunden Österreichs“, so das NHM.
Ebenso zu sehen ist ein Ausschnitt einer weiteren wichtigen Ausgrabung aus Niederösterreich, nämlich jene der Mammutjägerstation von Ruppersthal am Wagram. „Hier lagerte vor 21.500 Jahren eine Gruppe von Jägern, die mit Feuersteinklingen Mammutkadaver zerlegten und die Knochen anschließend achtlos verstreuten“, so der Paläontologe Mathias Harzhauser. Ein präparierter Abschnitt der im Original im Jahr 1970 ausgegrabenen Stelle ist nun in der Fossilienwelt zu sehen.