Am ersten Aprilwochenende ist der Winter nach Niederösterreich zurückgekehrt, in der Schmetterlingwelt in Tattendorf (Bezirk Baden) fühlt man sich dank Palmen und Orchideen dennoch wie im tropischen Regenwald. Rund 500 bunte Falter flattern durch das Glashaus. Heimisch sind sie in Costa Rica, Südamerika oder Asien.
Damit sich die Schmetterlinge auch in Österreich wohlfühlen, muss alles stimmen, betont Gustavo Vasconcelos, der Operations Manager der Schmetterlingwelt. „Hier bei uns ist alles computergesteuert. Wir haben circa 80 Prozent Luftfeuchtigkeit und 26 Grad. Wir brauchen viel Sonnenlicht. Dann kommen sie auch raus. Sobald die Bedingungen so gesteuert sind, sind die Schmetterlinge zufrieden.“
Pflanzennektar als Nahrung für Falter
Aber auch genügend Nahrung in Form von Nektar muss im Glashaus vorhanden sein, betont der Operations Manager. „Der Schmetterling braucht verschiedene Blumen. Jeder Schmetterling braucht eine andere Art. Passionsfruchtblumen bis hin zu Nektarpflanzen“, so Vasconcelos. Zudem gibt es in der Schmetterlingwelt Futterstationen mit Obst und es wird immer wieder eine honigartige Mischung versprüht.
Vom Kokon zur Farbpracht
Rund zwanzig verschiedene Arten von Schmetterlingen leben in Tattendorf – vom Bananenfalter bis zum blauen Morphofalter. Bevor sie mit ihrer Farbpracht die Besucherinnen und Besucher begeistern, müssen die zarten Geschöpfe aber erst aus Kokons schlüpfen. Diese stammen ausschließlich aus kontrollierter Zucht, wird betont. Jede Woche kommen rund 200 Kokons dazu, denn die meisten Schmetterlinge in Tattendorf haben ein kurzes Leben. Nach nur zwei bis drei Wochen hat es sich „ausgeflattert“.
Dass man in der Schmetterlingwelt auch den Prozess des Schlüpfens verfolgen kann, kommt bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. „Dieses Puppenhaus, wo sich die Schmetterlinge entwickeln, das ist sehr interessant“, meint etwa Johanna aus Kottingbrunn (Bezirk Baden). Denise aus Wampersdorf (Bezirk Baden) ergänzt: „Es ist wie im Dschungel, überall sieht man die Schmetterlinge. Echt eine schöne Idee. Wir sind froh, dass wir hergefahren sind.“
Haus der Schmetterlinge in Tattendorf
In Tattendorf im Bezirk Baden hat kürzlich Österreichs größtes Haus der Schmetterlinge eröffnet – in einem 600 Quadratmeter großen Glashaus.
Hobbyfotografen kommen auf ihre Kosten
Aber nicht nur bei Familien und Schulklassen kommen die bunten Falter gut an – auch Hobbyfotografen kommen in der tropischen Umgebung auf ihre Kosten. „Die Schmetterlinge zu fotografieren ist aber natürlich nicht so einfach. Es gibt Leute, die probieren eine Stunde lang herum, bis sie das perfekte Foto von ihrem Lieblingsschmetterling haben“, erzählt Vasconcelos.