Fahnen neben 100 Jahre Logo
ORF
ORF
„100 Jahre NÖ“

Jubiläum wird in Regionen 22-fach gefeiert

100 Jahre Niederösterreich als eigenständiges Bundesland wird am 25. und 26. Juni mit Bezirksfesten gefeiert. Die Veranstaltungen in 22 Städten stellen Ehrenamtliche und Vereine in den Mittelpunkt. Dazu kommen zahlreiche weitere Programmpunkte.

Bei den Bezirksfesten sollen alle Freiwilligenorganisationen und Kulturvereine die Möglichkeit haben, sich zu präsentieren. Etwa 15.000 bis 20.000 Ehrenamtliche sollen sich einbringen. Es gehe nach langer Zeit wieder um geselliges Beisammensein, wurde am Dienstag bei der Pressekonferenz in St. Pölten betont. Auch abseits der Bezirksfeste wird der 100. Jahrestag des Bundeslands in seiner heutigen Form mit etlichen Aktivitäten und Ausstellungen gefeiert, hieß es bei der Präsentation mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), LHStv. Franz Schnabl (SPÖ) und Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ).

Am 1. Jänner 1922 trat der Trennungsvertrag in Kraft, mit dem sich Niederösterreich von der Bundeshauptstadt Wien löste. Das Jubiläum steht im Mittelpunkt einer Wanderausstellung für Schulen und öffentliche Einrichtungen, die Landesausstellung in Marchegg geht unter dem Motto „Marchfeld Geheimnisse“ über die Bühne. Ab 21. Mai legt eine Sonderschau in der Landesgalerie in Krems den Fokus auf Gegenwartskunst und zeigt Werke von Künstlern wie Ona B. und Leo Zogmayer aus den Landessammlungen.

Pressekonferenz mit Waldhäusl, Mikl-Leitner, Schnabl
ORF
Waldhäusl, Mikl-Leitner und Schnabl präsentierten gemeinsam die Planungen zum Jubiläum des Bundeslands

Bogen von der Vergangenheit zur Zukunft

Ab 22. April ist das Bürger*innentheater-Projekt „1922-2022 Frauenleben in Niederösterreich“ des Landestheaters zu sehen. Am 19. Mai findet der Tag der Regionalkultur im Schloss Atzenbrugg (Bezirk Tulln) statt. Für 15. September wurde ein Festakt zum Jubiläum im Palais Niederösterreich, dem alten Landhaus in Wien, mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen angekündigt. Die für den Herbst geplante Präsentation der Landesstrategie 2030 bilde den Abschluss Richtung Vision für die Zukunft, sagte Mikl-Leitner.

Das Jubiläumsjahr 2022 sei überschattet von der andauernden Pandemie und vom Krieg in der Ukraine, hielt die Landeshauptfrau fest. Sie verwies gleichzeitig auf das weitreichende Engagement für demokratische Werte und die Unterstützung für Vertriebene. Derartige Krisen würden demnach auch immer wieder positive Kräfte freisetzen, betonte Mikl-Leitner in ihrer Präsentation.

Das Zusammenrücken und Zusammenstehen, das nun spürbar sei, sei auch in den vergangenen 100 Jahren in Niederösterreich wichtig gewesen. Das Bundesland „hat sehr viel an Landesidentität und Selbstbewusstsein gewonnen“, meinte die Landeshauptfrau: „Niederösterreich steht für Stadt und Land, für Tradition und Innovation, für Heimatverbundenheit und Weltoffenheit“.

Gestärkt durch die Krisen

LHStv. Schnabl erinnerte an „Zeitenwenden“ wie Besatzungszeit und Fall des Eisernen Vorhangs, aus denen Niederösterreich gestärkt hervorgegangen sei. Jetzt sei es Zeit, „Danke“ zu sagen – an die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, „die sich durch Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit auszeichnen und damit unser Land prägen“. Laut Waldhäusl gilt es, auf jene Generationen zurückzublicken, die „unter schwierigsten Bedingungen das aufgebaut und geschaffen haben, wovon wir heute noch zehren können“. Der Blick soll auch nach vorne gerichtet sein, „wie wir das Land an unsere Kinder und Enkelkinder übergeben wollen“.