Politik

Direktoren-CoV-Bonus auch für Lehrer gefordert

Rund 5.000 Direktoren aller Schulformen und Administratoren an AHS und BMHS bekommen für ihren Einsatz in der Pandemie eine „Belohnung“ in Höhe von 500 Euro. Die Lehrergewerkschaft sieht darin nur einen „ersten Schritt“.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und -lehrer in Niederösterreich, Claudia Andre, vertritt rund 14.000 Lehrerinnen und Lehrer im Bereich der Volksschule, Mittelschule, Polytechnischen Schule und Sonderschule im Bundesland. Den 500-Euro-Bonus für Schulleiter bezeichnet sie gegenüber noe.ORF.at am Mittwoch als „ersten wichtigen Schritt nach zwei harten Jahren“.

Die 750 Pflichtschuldirektoren in Niederösterreich seien vorwiegend auch am Wochenende im Einsatz gewesen und hätten Kontakt mit den Gesundheitsbehörden bezüglich Contact Tracing halten müssen. Dafür sei keine einzige Überstunde ausbezahlt worden, weil das Dienstrecht das nicht vorsehe, so Andre.

Die oberste Gewerkschafterin der Pflichtschullehrer fordert aber auch eine finanzielle „Belohnung“ für die Lehrerinnen und Lehrer. „500 Euro sind unrealistisch“, gibt sie zu, „aber eine Anerkennung für jede Lehrerin und jeden Lehrer steht auf unserer Agenda“, sagt Andre.

Auch die AHS-Lehrergewerkschafterin in Niederösterreich, Eva-Maria Teimel, fordert eine finanzielle Belohnung für Lehrer. „Prinzipiell haben sich die Direktoren und Administratoren das absolut verdient. Sie sind wirklich drangekommen, auch am Wochende mit Contact Tracing und kurzfristigen Informationen von oben“, sagt sie. „Den Lehrerinnen und Lehrern müsste man aber auch Danke sagen – finanziell wäre eine schöne Geste.“

Teimel vertritt rund 4.000 AHS-Lehrerinnen und -Lehrer in Niederösterreich, die in den vergangenen zwei Jahren „weit über die Grenzen hinaus tolle Arbeit geleistet“ hätten.

„Bundesregierung gefordert, Vorschläge zu machen“

Die BMHS-Lehrergewerkschafterin in Niederösterreich, Erika Zeh, sieht die Bundesregierung gefordert, „Vorschläge zu unterbreiten, wie man Lehrer begünstigen könnte“, sagt sie gegenüber noe.ORF.at. Distance Learning und die Rückkehr zum Präsenzunterricht mit regelmäßigen Tests hätten dank des Lehrpersonals „gut funktioniert“.

Dass Direktoren und Administratoren an AHS und BMHS einen Bonus bekommen, bezeichnet sie als „gute Sache, weil in den Schulen administrativ viel zu tun war“. Zeh vertritt rund 3.600 Lehrerinnen und Lehrer an Handelsakademien (HAK), Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) und Höheren Bundeslehranstalten (HBLA) in Niederösterreich.

Schulleitungen bekommen 500 Euro Bonus

Die Direktorinnen und Direktoren aller Schulformen sollen als „Belohnung“ für ihren Arbeitseinsatz in den zwei Jahren CoV-Pandemie einen Bonus von 500 Euro bekommen.

Bonus in Brief an Schulleitungen angekündigt

Die Direktorinnen und Direktoren aller Schulformen sollen als „Belohnung“ für ihren Arbeitseinsatz in den zwei Jahren Pandemie einen Bonus von 500 Euro bekommen, bestätigte das Bildungsministerium am Mittwoch der APA einen Bericht der „Kleinen Zeitung“. An AHS und BMHS, die in die Zuständigkeit von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) fallen, wird diese „Belohnung“ auch an Administratoren ausbezahlt, schrieb dieser in einem Brief an die Schulleitungen.

Insgesamt sollen damit rund 5.000 Personen eine „finanzielle Anerkennung“ für ihren „außergewöhnlichen Einsatz in dieser intensiven Zeit“ bekommen, wie Polaschek betont. Auch die Standesvertretung habe sich für den Bonus eingesetzt. Dieser wird neben den Bundesschulen auch an die Leitungen der Pflichtschulen, die eigentlich in Länderkompetenz fallen, ausbezahlt. „Diese Fairness und Gleichbehandlung ist mir besonders wichtig.“

Für die Aktion werden rund 3,2 Mio. Euro aus dem laufenden Budget in die Hand genommen. Kritik daran kam von den NEOS. Geldgeschenke könnten nicht darüber hinwegtäuschen, „dass sich Polaschek vor der Arbeit und den notwendigen strukturellen Reformen drückt“, so deren Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.