Wer waren die Völker, die das Karpatenbecken, den Unteren Donauraum, aber auch den Osten des heutigen Österreichs über viele Jahrhunderte hinweg geprägt haben? Was bewog sie dazu, aufzubrechen und nach Westen zu wandern? Fragen wie diese werden in der Ausstellung beantwortet. Angekündigt wurde eine „Reise in die Welt und das Selbstverständnis der Nomaden des Donauraumes“.
Ausstellungshinweis
„Reiternomaden in Europa – Hunnen, Awaren, Bulgaren, Ungarn“, bis 6. November 2022, Schallaburg, montags bis freitags von 9.00 bis 17.00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 9.00 bis 18.00 Uhr. Zur Ausstellung ist ein Katalog (169 Seiten, 29 Euro) erschienen.
Die Ausstellung „zeigt, wie sich fremde Gesellschaften über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg verständigten und aufeinander zubewegten. Das Image der zerstörerischen Steppenvölker wird geradegerückt und die vielen positiven Aspekte, wie zum Beispiel ihre hochmodernen Technologien, werden in den Fokus gestellt“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
Die Schau verfolgt die Spuren der Nomaden des Donauraums von ihrem Ankommen in Europa im vierten Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zu sehen sind Funde sowie Illustrationen von Martin Stark.
Überholtes Bild der „Horden aus dem Osten“
„Der Osten Österreichs wurde vom vierten bis ins zehnte Jahrhundert von diesen Steppenkriegern und Steppengesellschaften dominiert“, erläuterte Kurator Falko Daim. Es sei an der Zeit gewesen, „diese Völker in ihrer Diversität im Zuge einer Ausstellung zu präsentieren“. Kurator Dominik Heher betonte: „Das Bild der Horden aus dem Osten, die Europa überfallen, ist überholt.“
Mit der Schau wolle man „das Bild der nomadischen Völker in das richtige Licht rücken“. Migration und kultureller Austausch seien immer schon eine Konstante der europäischen Geschichte gewesen, so Heher. Zum zweiten Mal lädt ein Escape-Room zum Lösen eines historischen Rätsels ein. Geboten wird auch ein Familienprogramm.