Seit 20 Jahren stellt das Viertelfestival in Kooperation mit der Kulturvernetzung Niederösterreich die Regionalkultur in den Mittelpunkt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Festivalleiter Stephan Gartner präsentierten am Donnerstagvormittag in St. Pölten das Programm, an dem etwa 500 Künstlerinnen und 1.500 Mitwirkende beteiligt sind, darunter zahlreiche Ehrenamtliche und Schüler.
„Unser entscheidender Leitsatz der Kulturpolitik lautet, dass man Kultur in allen Regionen spüren und fühlen muss und, dass sie für alle erreichbar und leistbar sein muss", betonte Johanna Mikl-Leitner. Die Regionalkultur stärke „die regionale Identität und das Selbstbewusstsein der Menschen“ sowie das Miteinander von Ortschaften und Personen.
Fokus auf das Verborgene
Das diesjährige Motto „Weitwinkel“ beinhaltet laut Gartner die „Suche nach dem Unscharfen, dem Randständigen, dem Verborgenen und vermeintlich Unwichtigen". „Aber stellen wir uns doch einmal vor, wir wären mit einer Weitwinkel-Optik ausgestattet. Unser Sichtfeld wäre größer und in seiner Gesamtheit gestochen scharf, auch an den Randzonen und im Hintergrund. Wir würden mehr erkennen, mehr wissen und am Ende vielleicht andere Entscheidungen treffen“, so der Festivalleiter.
Konkretes Beispiel dafür ist die Bespielung von Leerständen. So dient etwa das ehemalige Nachtwächterhaus in Poysdorf (Bezirk Mistelbach) als kulinarischer Inspirationsraum, das alte Gemeindeamt in Groß-Schweinbarth (Bezirk Gänserndorf) wird zur spartenübergreifenden Ideenwerkstatt und ein aufgelassenes Geschäftsgebäude in Groß-Enzersdorf(Bezirk Gänserndorf) mutiert zum temporären Kreativatelier.
Fotografie, Film, bildende Kunst, Musik, Theater, Tanz, Literatur – die Bandbreite ist sowohl thematisch als auch von der Umsetzung her weit gefasst. Von der Windmühlenperformance bis zur Lichtkunst im Weinberg, von Dorfgeschichten bis Wortskulpturen, von musikalischen Pop-ups bis zum Maskenworkshop sind viele Bereiche abgedeckt. Fest steht: „Das Finale fällt ins Wasser.“ Zumindest auf der klingenden Schwemmbühne in Eichenbrunn, wo am 14. August der Abschluss mit „swimming-artists-in-residence“ begangen wird.