Rettungsgasse auf der Autobahn
ASFINAG
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Verkehr

Akzeptanz der Rettungsgasse gestiegen

Vor zehn Jahren wurde in Österreich die Rettungsgassenpflicht bei Staubildung eingeführt. Zu Beginn heftig umstritten, ist die Rettungsgasse mittlerweile für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Das zeigt eine Studie der ASFINAG.

Rund zwei Minuten früher treffen Einsatzkräfte bei einer funktionierenden Rettungsgasse am Unfallort ein. Zwei Minuten erscheinen zwar im ersten Moment nicht besonders lange, im Ernstfall können diese zwei Minuten jedoch über das Leben eines Menschen entscheiden. Die Rettungsgasse kann also, wenn richtig ausgeführt, häufig auch zur „Lebensrettungsgasse“ werden.

Eine aktuelle Umfrage der ASFINAG, durchgeführt vom Institut für Empirische Sozialforschung, zeigt, dass sich sowohl die Akzeptanz als auch die Ausführung der Rettungsgasse in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert haben. Im vergangenen Februar wurden 1.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mittels Online-Fragebögen und Telefoninterviews zum Thema befragt.

90 Prozent der befragten Lenkerinnen und Lenker in Niederösterreich sehen die Rettungsgasse als richtig und selbstverständlich an. Denken die rund 1.000 Befragten Niederösterreicher an ihre letzte Rettungsgasse zurück, geben drei Viertel davon an, dass sich der Großteil der Verkehrsteilnehmer an die Bildung der Rettungsgasse gehalten hat.

Einsatzkräfte bestätigen Zeitersparnis

Als die Maßnahme im Jahr 2012 eingeführt wurde, hagelte es nicht nur Kritik von Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern, sondern auch von einigen Mitgliedern von Blaulichtorganisationen. Sie waren anfangs der Meinung, dass sich die Situation auf den Straßen durch Unsicherheiten seitens der Lenker verschlechtere. Zehn Jahre später ist auch bei vielen Einsatzkräften das Meinungsbild zur Rettungsgasse ein positiveres. Drei von vier befragten Einsatzkräften geben an, dass man durch die Rettungsgasse tatsächlich früher am Unfallort eintreffe.

„Natürlich kam es 2012 durch die Implementierung der Rettungsgasse zu Diskussionen. Mittlerweile bin ich aber überzeugt, dass die Rettungsgasse sowohl von Einsatzorganisationen als auch von anderen Verkehrsteilnehmern gelebt und akzeptiert wird“, sagt Walter Mocnik von der ASFINAG. Bereits seit Mitte März gibt es seitens der ASFINAG eine neue Verkehrssicherheitskampagne rund um die Rettungsgasse. Diese soll aktiv an die Notwendigkeit einer funktionierenden Rettungsgassenbildung erinnern.

Erklärschild zur Rettungsgasse
ORF.at / Zita Klimek
Nicht jeder weiß, wie eine Rettungsgasse zu bilden ist

Diese Regeln gelten im Fall eines Staus

Obwohl die Rettungsgasse zwar laut Umfrage in den Köpfen der niederösterreichischen Bevölkerung verankert ist, kommt es weiterhin zu Unsicherheiten bezüglich ihrer Ausführung. 13 Prozent können die Frage, wie eine Rettungsgasse auf einer zweispurigen Fahrbahn richtig gebildet wird, nicht korrekt beantworten. 16 Prozent scheitern bei der Frage nach einer dreispurigen Fahrbahn. Unsicherheit, Ungewissheit, Ignoranz und aggressives Fahrverhalten sind laut Befragten die Ursachen einer gescheiterten Rettungsgasse.

Konkret gelten folgende Regeln: Fährt man auf einer zwei- oder mehrspurigen Autobahn oder Schnellstraße auf der linken Spur, weicht man so weit wie möglich an den linken Fahrbahnrand aus. Befindet man sich auf der rechten beziehungsweise einer der mittleren Spuren, fährt man nach rechts, um eine eindeutige Rettungsgasse für die Einsatzorganisationen zu bilden.