Feldhase
Leopold-Kanzler-fotopirsch.at.
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Verkehr

20.000 Hasen sterben im Straßenverkehr

Mehr als 20.000 Hasen verlieren jährlich auf Österreichs Straßen ihr Leben. Laut VCÖ und WWF müssen sowohl die Zersiedelung als auch der Bodenverbrauch des Verkehrs reduziert werden, damit weniger Hasen getötet werden.

8.644 Feldhasen und Wildkaninchen starben in der Jagdsaison 2020/21 im niederösterreichischen Straßenverkehr. Damit liegt Niederösterreich im Bundesländervergleich an erster Stelle. Danach folgen Oberösterreich mit 5.329 durch den Verkehr getötete Hasen und das Burgenland mit rund 2.800 toten Tieren.

Die von WWF und VCÖ vorgestellten Zahlen zeigen, dass der Straßenverkehr für Hasen sehr gefährlich sein kann. Aber auch mehr als 50.000 andere Wildtiere wie Rehe, Fasane oder Füchse kommen Jahr für Jahr auf Österreichs Straßen ums Leben.

Verkehr reduziert den Lebensraum der Tiere

„Österreich wird von mehr als 126.000 Kilometern Straße durchzogen. Dieses dichte Straßennetz zerschneidet den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren“, sagt Maria Schachinger, Bodenschutz-Sprecherin des WWF Österreich. Sie fordert gemeinsam mit dem VCÖ ein Umdenken bei großen Verkehrsprojekten. „Allein seit dem Jahr 2010 hat die Verkehrsfläche in Österreich um über 60 Quadratkilometer zugenommen. Das entspricht der gesamten Fläche der Stadt Salzburg“, gibt Schachinger zu bedenken.

Feldhase sitzt im Gras
Gernot Heigl, Vorarlberger Jagdverband
Feldhasen und andere Wildtiere verlieren immer mehr Lebensraum durch den hohen Bodenverbrauch des Straßenverkehrs

Ein österreichweiter Bodenschutzvertrag soll den massiven Flächenverbrauch verbindlich in die Schranken weisen. „Neben einer Ökologisierung der Raumordnung und des Steuersystems braucht es auch eine große Naturschutzoffensive, um die Artenvielfalt zu erhalten", so Maria Schachinger.

WWF und VCÖ fordern Stopp der Zersiedelung

Ein weiterer Treiber des massiven Flächenverbrauchs ist die Zersiedelung. Supermärkte, Betriebsanlagen oder Wohnsiedlungen weit entfernt vom Ortskern verbrauchen enorme Bodenflächen. VCÖ und WWF fordern daher einen Stopp der Zersiedelung und die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung. „Österreich hat bereits ein dicht ausgebautes Straßennetz. Angesichts der zunehmenden Klima- und Biodiversitätskrise ist ein weiterer Ausbau nicht mehr gerechtfertigt“, betonen VCÖ und WWF.

VCÖ-Sprecher Christian Gratzer spricht sich außerdem für einen sorgsamen Umgang mit der Natur aus. „Es ist auch eine Frage der Generationengerechtigkeit. Was heute verbaut wird, steht unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen nicht mehr als Naturraum zur Verfügung“, so Gratzer.