Union Waldviertel
GEPA pictures/ Walter Luger
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Sport

Union Waldviertel will historischen Titel

In der Sporthalle Zwettl beginnt am Mittwoch (20.15 Uhr, live ORF Sport plus) die Finalserie in Österreichs höchster Volleyball-Liga der Männer zwischen der Union Waldviertel und Aich/Dob. Ein Erfolg der Waldviertler wäre in doppelter Hinsicht eine Premiere.

Einen österreichischen Meister in einer Ballsportart hat es im Waldviertel noch nie gegeben. Dementsprechend wäre es auch für die Volleyballer eine Premiere. Mit dem Gewinn des österreichischen Cups sicherte sich das Team von Obmann Werner Hahn in dieser Saison erstmals in der Clubgeschichte einen Pokal. Dieser Erfolg gibt Auftrieb für die Best-of-seven-Finalserie in der Liga.

„Wir waren schon zweimal in einem Liga-Finale, jetzt wollen wir endlich Meister werden. Noch mehr als für die Mannschaft wünsche ich mir das für unsere Fans, die jedes Heimspiel zu einem Fest machen und die Besten in ganz Österreich sind“, brennt Hahn auf das Finale.

Union Waldviertel
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Mit dem „besten Volleyball-Publikum Österreichs“ im Rücken geht die Union Waldviertel in das Finale

Erfahrung spricht für Aich/Dob

So wie 2018 und 2019 kommt es zum Finale Waldviertel gegen Aich/Dob. Die Kärntner, die vergangene Saison von Graz entthront wurden, absolvieren ihre elfte Finalserie in Folge. Werner Hahn erwartet dennoch ein ausgeglichenes Finale. „In der Liga hat jeder sein Heimspiel gewonnen, wir haben den Grunddurchgang auf Platz eins beendet und sind zu Hause noch ungeschlagen. Wir sind bereit“, gibt sich Hahn kämpferisch.

Die Cupsieger aus dem Waldviertel könnten ihre erfolgreiche Saison mit dem Double krönen. „Als wir vor Jahren begonnen haben, wurden wir noch belächelt. Nun aber sieht man, dass wir hier für das Waldviertel Tolles aufgebaut haben“, erklärt Hahn voller Stolz. Vier Siege sind zum Titelgewinn notwendig, das Heimrecht wechselt nach jedem Spiel, im Falle eines entscheidenden siebenten Spiels dürften die Waldviertler also daheim antreten.

Union Waldviertel
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Jakob Reiter durfte mit den Waldviertlern heuer bereits über den Sieg im Cup jubeln

Krönung einer jahrelangen Aufbauarbeit

Während die Vereine aus den Großstädten wie Klagenfurt, Graz und Innsbruck mittlerweile ausgeschieden sind, spielen die „kleinen Waldviertler“ auf der großen Volleyball-Bühne. Dabei stand das „Projekt Volleyball“ im Waldviertel schon mehrmals an der Kippe. Als der Verein im Jahr 2005 den Aufstieg in die höchste Liga schaffte, stieß man schnell an die Grenzen der Infrastruktur. Die Halle in Arbesbach war bald zu klein, das Ausweichquartier in Groß Gerungs ebenfalls. Verzweifelt war man auf der Suche nach einer neuen Spielstätte.

Im Jahr 2015 wurde schließlich die Sporthalle in Zwettl entsprechend ligatauglich adaptiert und zur neuen Heimstätte. „Das war der Knackpunkt in unserer Vereinsgeschichte. Fällt der Zahnstocher auf die linke oder die rechte Seite? Das war die entscheidende Frage und wenn es danebengegangen wäre, würde es den Verein wahrscheinlich nicht mehr geben“, blickt der ehemalige Spieler und heutige Vereinskassier Peter Hiemetzberger zurück.

Union Waldviertel
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Eine starke Mannschaft und ein engagierter Vorstand bilden die erfolgreiche Kombination der Union Waldviertel

Verlass auf „Familie Waldviertel“

Obmann Peter Kirchmayr sieht den Zusammenhalt als Erfolgsfaktor. „Wenn man die richtigen Leute an den richtigen Stellen hat, sind solche Erfolge möglich. Hier bittet man einmal um Unterstützung und man hat sofort zahlreiche Helfer zur Stelle“, ist Kirchmayr begeistert.

Die Spieler wollen in der Finalserie jedenfalls etwas zurückgeben und den Titel erstmals nach Zwettl holen. „Wir haben die Erwartungen heuer mit dem Cupsieg schon übertroffen, das gibt uns Selbstvertrauen für das Finale“, brennt Christopher Hahn auf die Spiele gegen Aich/Dob und sein Teamkollege Jakob Reiter stellt sich auf eine lange Serie über sieben Spiele ein. „Beide Mannschaften sind sehr heimstark, es wird intensiv und die Chancen stehen 50:50.“ In diesem Fall könnte das euphorische Publikum in Zwettl wieder einmal zum Erfolgsfaktor werden.