Nahezu im Minutentakt starten momentan zu Spitzenzeiten die Maschinen am Flughafen in Schwechat. Reges Treiben herrscht am Rollfeld und auch in den Terminals. Nach einer längeren Reisepause machen sich heuer viele ein Ostergeschenk der besonderen Art.
„Es geht nach Paris, in die Stadt der Liebe. Dort, wo mein Mann und ich unsere Verlobung gefeiert haben“, erzählt Julia Frixeder aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling). Philip Keglovits-Ackerer aus Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha) freut sich auf seine Reise nach Deutschland: „Wir fliegen gemeinsam mit Freunden nach Berlin und lassen es uns gut gehen. Endlich geht es wieder auf Reisen“, so der Niederösterreicher.
Luftfahrt auf Erholungskurs
Mittlerweile sind in Schwechat wieder alle drei Terminals in Betrieb. Außer der Maskenpflicht erinnert kaum noch etwas an die Zeit vor zwei Jahren als der Flughafen einer Geisterstadt glich und die meisten Maschinen eingemottet und in Zwangspause geschickt wurden. „Die Reiselust der Österreicherinnen und Österreicher ist ungebrochen, wir waren bereits im März auf etwa der Hälfte des Vorkrisenniveaus, das sind aber immerhin schon sechsmal so viele Passagiere wie im März 2021“, sagt Peter Kleemann, Sprecher des Flughafens. In diesen Tagen stehe man bereits bei etwa 60 Prozent des Vorkrisenniveaus.
Alleine die AUA führt in dieser Woche 530 Flüge ab Schwechat durch – und bringt damit knapp 60.000 Passagiere an ihr Ziel. „Für die Osterferien verzeichnen wir einen Buchungsanstieg von 380 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Yvonne Wachholder, Sprecherin der Austrian Airlines. Italien, Spanien, Zypern und Griechenland seien derzeit besonders gefragt. Die Nachfrage sei so groß, dass die Fluglinie zum Teil noch größere Maschinen einsetze.
Aufwind für den Sommer
Die aktuelle Entwicklung stimmt derzeit viele am Flughafen in Schwechat positiv. Der Krieg in der Ukraine sei zwar ein gewisser Unsicherheitsfaktor, heißt es, doch gerade bei den sogenannten Ferienfliegern entwickle sich das Geschäft besser als erwartet. „Das Destinationsangebot am Flughafen Wien entspricht im Sommer nahezu dem Angebot des Vorkrisenniveaus. Wir gehen auch davon aus, dass die Zahl der Passagiere im Sommer deutlich zulegen wird“, sagt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann.
Der rasche Aufwärtstrend stellt so manche internationale Fluglinie vor ein großes Problem. Personal, das CoV-bedingt abgebaut wurde, fehlt jetzt. Die Lufthansa hat deswegen schon zahlreiche, mögliche Flugstreichungen in Aussicht gestellt. Beim Tochterunternehmen Austrian Airlines sei dieses Szenario nicht im Gespräch, heißt es.
„Speziell jetzt zu Ostern haben wir alle Mitarbeiter am Flughafen in Wien aufgestockt – am Schalter, beim Check-in und am Gate. Wir nehmen aktuell auch Flugpersonal auf und sind somit bestens gerüstet für die Sommermonate“, so AUA-Sprecherin Yvonne Wachholder. Nach derzeitigen Prognosen rechnet man in Schwechat heuer mit 17 Millionen Passagieren. Zum Vergleich: 2019 – vor der Pandemie – lag das Passagieraufkommen bei rund 32 Millionen.