Schloss Marchegg
Rupert Pessl
Rupert Pessl
Wirtschaft

Marchegg hofft auf Schub für Tourismus

Hunderttausende Besucher werden bis November bei der Landesausstellung Marchegg erwartet – in einer Region, die touristisch noch Luft nach oben hat. Von den Investitionen will man auch in der Zeit nach der Ausstellung profitieren.

Landesausstellungen entfachten in der Vergangenheit teilweise touristische Strohfeuer, die nach Ende der Ausstellung wieder erloschen. Ein Szenario, das man in der Region Marchegg verhindern will. Das um zehn Millionen Euro renovierte Schloss wird nach der Ausstellung zum Rathaus, auch die Tourismuszentrale wird hier im so genannten „Storchenhaus“ im Schloss einziehen.

Die Störche auf den Rauchfängen des renovierten Gebäudes und in der Kolonie dahinter sind überhaupt das Aushängeschild der Region – auch für die Zukunft. Hannelore Reischütz war in die regionale Vorbereitung der Landesausstellung eingebunden und begleitet das Projekt. Die Störche, so sagt sie, seien ein Symbol für den erhofften Schub.

Landesausstellung: Zukunftsreiche Konzepte

Die Landesausstellung läuft seit drei Wochen. Von den Investitionen will man aber auch in Zukunft profitieren. Die Marchfeld-Gemeinden haben deshalb mehrere Konzepte entwickelt.

Denn die Störche waren lange vor der Landesausstellung da und werden auch noch lange danach in Marchegg nisten. Nur fliegen sie Mitte August nach Afrika, also sei es nötig gewesen, ein Konzept der gesamten Naturvermittlung der Region zu entwerfen, das weit über die Störche hinausgehe.

Eine Aufgabe für die Zukunft sei die Verbindung der Marchfeld Schlösser untereinander, zu denen Marchegg ja jetzt auch zähle, so Reischütz. Und da sei der Radtourismus die zentrale Hoffnungsbranche. Das bestätigt auch Mathias Wald, im Weinviertel-Tourismus für die Tourismus-Entwicklung der Landesausstellung zuständig: „Es wurden zahlreiche Radwege – oder auch nur Verbindungsteile zwischen zwei Radwegen – gebaut, um das Netz immer dichter zu knüpfen. Diese Entwicklung ist nicht zu Ende, wir bauen weiter, denn es ist unsere große Chance, den Tourismus hier anzukurbeln.“

Fotostrecke mit 3 Bildern

Fahrradbrücke in Marchegg
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Ein Highlight für den Radtourismus: Die eigens für Radfahrerinnen und Radfahrer gebaute Brücke über die March
Fahrradbrücke in Marchegg
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Sie verbindet grenzüberschreitend in die Slowakei
Besucher der Landesausstellung am 16. April 2022 in Marchegg
ORF
Bescheiden war die Zahl der Besucherinnen und Besucher beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Karsamstag

Ausstellung bis November – und dann?

Dafür wurde unter anderem eine neue Radbrücke über die March gebaut, offiziell wird sie Anfang Mai eröffnet, aber schon jetzt kommen über sie Besucherinnen und Besucher aus der Slowakei nach Marchegg. Auch aus dem Nachbarland erhofft sich Mathias Wald mehr Tourismus durch Ausstellungsbesucher sowie Radfahrerinnen.

23 Gemeinden schlossen sich im Marchfeld zusammen, um sich als Region touristisch weiterzuentwickeln. Als Regionspartner sind 60 Betriebe mit dabei – darunter auch Gastronomiebetriebe, zum Teil mit Radverleih. Ideen und Projekte gibt es also, um den Schub durch die Landesausstellung über November hinaus zu nützen.