Landhauskindergarten St. Pölten
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Politik

SPÖ fordert Ausbau von Kinderbetreuung

Die SPÖ Niederösterreich hat am Dienstag erneut auf ihre Forderungen zum Thema Kinderbetreuung aufmerksam gemacht. Die Sozialdemokraten wollen das Kinderbetreuungsangebot ausbauen und pochen auf einen Rechtsanspruch.

Der Kindergarten sei nicht nur eine Betreuungs-, sondern vor allem auch eine Bildungseinrichtung und Bildung könne gar nicht früh genug beginnen, betonte Landeshauptfrau-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl. „Die Frauen, die Familien, alle schreien danach, dass der Kindergarten endlich von der Aufbewahrungsstätte zu einer modernen Bildungseinrichtung wird. Ganzjährig, ganztägig und gratis. Hier ist es an der Zeit, Schritte zu setzen“, so Schnabl. Das sei vor allem deshalb so wichtig, weil „Kinder im Kindergarten soziale Fähigkeiten ausbilden und erfahren, wie man mit Konflikten umgeht“, so die SPÖ-Familiensprecherin im Landtag Kerstin Suchan-Mayr.

Wenn es nach der SPÖ geht, sind deshalb die Schritte notwendig, die in einem Fünf-Stufen-Plan ausgearbeitet wurden, so der Präsident des österreichischen Gemeindevertreterverbandes Andreas Kollross. Zuerst müsse man evaluieren, wie viele Kindergartenplätze fehlen, dann brauche es budgetäre Mittel für den Ausbau der fehlenden Einrichtungen. Weiters sei eine Ausbildungsoffensive für Elementarpädagoginnen und -pädagogen und eine Kooperation mit den Gemeinden notwendig. Zudem forderte die SPÖ vom Bund ein jährliches fixes Budget in der Höhe vom mindestens 1,7 Milliarden Euro.

SPÖ Kinderbetreuung
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Vertreterinnen und Vertreter der SPÖ haben ihre Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung erneuert

Schnabl betonte, dass der „letzte substanzielle Schritt“ im Bereich der Kinderbetreuung in Niederösterreich 2008 mit der Herabsetzung des Alters auf zweieinhalb Jahre für die Aufnahme in die Landeskindergärten gesetzt wurde. Deshalb sei er überzeugt, „dass es höchst an der Zeit ist, den Kindern, den Eltern und Großeltern ein neues, von Grunde auf neu konzipiertes Kinderbetreuungsmodell in Niederösterreich anzubieten.“

Mehr Quality-Time mit Kindern und finanzielle Entlastung

Die SPÖ will das Kindergarten-Eintrittsalter vorerst auf zwei Jahre herabsetzen. Das sei allein deshalb wichtig, weil der Karenzanspruch mit dem zweiten Geburtstag des Kindes endet, so Schnabl. Ziel sei mehr Quality-Time mit den Kindern, bessere Vereinbarkeit von Job und Familie sowie eine finanzielle Entlastung des Familienbudgets.

Betont wurde am Dienstag auch, dass sich die SPÖ in Sachen Kinderbetreuung mit allen anderen Landtagsparteien außer der ÖVP einig sei. Deshalb hagelt es von der SPÖ und dem Gemeindevertreterverband scharfe Kritik an der Volkspartei: „Ich bin fassungslos, weil die offizielle ÖVP offensichtlich in einem Rollenbild denkt, das längst nicht mehr zeitgemäß ist“, sagte Rupert Dworak, der Präsident des niederösterreichischen Gemeindevertreterverbandes.