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Wirtschaft

Exporteure setzen auf Hoffnungsmarkt USA

Die weltpolitische Lage hat Wirtschaft und Industrie in schwere Turbulenzen gebracht. Für die exportorientierte Wirtschaft in Niederösterreich könnten die USA attraktiv sein, deshalb wird Anfang Mai eine große Delegation aus Niederösterreich dorthin aufbrechen.

Die USA sind der fünftgrößte Exportmarkt für niederösterreichische Unternehmen, der größte außerhalb Europas. Die Zahlen gehen weiter nach oben, im ersten Halbjahr 2021 wurden Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro in die USA exportiert, das sind um 17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres 2020. Der Besuch der 50-köpfigen Delegation mit Vertreterinnen und Vertretern von 35 Unternehmen Anfang Mai soll einen weiteren Schub auslösen.

Beim Businesstalk von Ecoplus International am Dienstagabend im Wiener Raiffeisenhaus machte die neue US-Botschafterin Victoria Kennedy den Niederösterreichern Mut: „Die USA sind offen für die Wirtschaft und wir freuen uns, mit Ihnen zu arbeiten und Sie willkommen zu heißen, wir sehen enorme Fortschritte im Wirtschaftswachstum.“

„Im Bereich Nachhaltigkeit viel zu bieten“

Gerade in diesen weltpolitisch turbulenten Zeiten hofft auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die die Delegation anführen wird, auf Chancen für Niederösterreichs Betriebe in den USA. „Die Welt organisiert sich neu, die Absatzmärkte verändern sich. Wir haben ein ganz wesentliches Thema und das heißt Klimawandel und Nachhaltigkeit. Gerade Niederösterreich hat im Bereich Nachhaltigkeit sehr viel zu bieten und wir wollen unser Wissen und unsere Produkte transferieren in die USA, denn da sind wir wirklich beispielgebend, sind wir auch Vorreiter.“

Gruppenbild im Raiffeisenhaus
Daniel Hinterramskogler
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wird im Mai eine Delegation in die USA anführen

Unternehmerin: „Muss es finanziell durchhalten können“

Allerdings kein leichtes Unterfangen für die Unternehmerinnen und Unternehmer, wie Susanna Brucha, Prokurstin der Brucha-GmbH in Michelhausen (Bezirk Tulln) erklärt: „Man braucht einen langen Atem. Man braucht nicht glauben, man kam, sah und siegte – das geht nicht. Man muss es erwarten können und auch finanziell durchhalten können. Aber gute Qualität setzt sich immer durch.“

Norbert Juschicz hat in Rohrau (Bezirk Bruck an der Leitha) aus seinem Startup „Greenwood Power“ ein erfolgreiches Unternehmen für Eneriespar-Sensoren gemacht, auch er will in die USA. „Es gibt dort große Ausschreibungen im Hunderttausend-Stück-Bereich und dann muss man eben als Lieferant bereit sein, diese Mengen produzieren und liefern zu können. Und darauf bereiten wir uns am Standort in Niederösterreich proaktiv vor, damit diese großen Stückzahlen von den USA auch bestellt werden.“

Markt attraktiv, Einstieg schwierig

Gregor Vogrin ist Manager aus Ebreichsdorf (Bezirk Baden), der seit zehn Jahren von Denver in Colorado aus niederösterreichische Unternehmen dabei unterstützt, in den USA Fuß zu fassen. „Es geht immer langsamer, als man sich das wünscht, es dauert immer länger, als man das gerne hätte. Man muss rechnen, zwei, drei Jahre, die man hineininvestiert. Wenn man seine Hausaufgaben gut gemacht hat, kommt man Ende des dritten Jahres ins Verdienen.“

Der Markt ist ein attraktiver, der Einstig ein schwieriger. Aber mit den richtigen Produkten kann es auch für niederösterreichische Unternehmer das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein.