Die Fruchtsaftkonzentrate der Firma Green-Bag gibt es ausschließlich in kleinen 200 Milliliter-Packungen. Laut Gründer und Eigentümer Bernhard Gager würden sie sich dadurch wesentlich von den gewöhnlichen Fruchtsäften unterscheiden: „Schauen Sie sich einmal die Angebote in den Supermärkten an. Da stehen haufenweise Ein-Liter-Packungen und was steckt dann in so einer Fruchtsaftpackung drinnen? In 63 Prozent der Fälle sieht der Inhalt so aus: 20 Prozent Fruchtsaftkonzentrat und 80 Prozent Wasser. Das bedeutet, wir transportieren und schleppen Wasser.“
Daher machte man sich auf der Suche nach einer Lösung, wobei man in Schweden fündig wurde. Dort sind Fruchtsaftkonzentrate zum Selbermischen keine Seltenheit. „In Schweden habe ich in den Supermarktregalen ganz viele kleine Packungen entdeckt. Die haben auf den ersten Blick ausgesehen wie Kindersaftpackungen, es hat einfach der Strohhalm gefehlt. Erst beim näheren Hinsehen habe ich erkannt, dass das Fruchtsaftkonzentrate sind“, erklärt Mitgründerin Martina Giczy.
Reines Bio-Konzentrat statt schweren Fruchtsäften
Aus diesem Grund entwickelten Martina Giczy und Bernhard Gager eigene Fruchtsaftkonzentrate, die man zu Hause selbst anmischen kann. Alles, was man braucht, ist Wasser aus der Wasserleitung. Hergestellt wird das Konzentrat in jenen Ländern, in denen die Früchte auch geerntet werden. So werden etwa die Orangen in Mexiko geerntet und gepresst, danach wird der gewonnene Saft erhitzt und mittels Vakuumverfahren diesem der Großteil des Wassers entzogen. Übrig bleibt das Konzentrat, das dann in die Steiermark geliefert und dort abgefüllt wird.
„Unseren Füllpartner in der Steiermark haben wir schon von Beginn an gekannt. So war schnell klar, was in eine kleine 200 Milliliter-Packung gehen kann. Und dann ging es noch darum, die richtigen Rohstofflieferanten zu finden. Da war uns die Qualität sehr wichtig. Wir haben uns für ‚bio‘ entschieden. Es muss also 100 Prozent biozertifizierte Ware sein“, erklärt Giczy.
Umstellung würde deutlich weniger Müll verursachen
Außerdem lege man großen Wert auf Nachhaltigkeit. Kleinere Verpackungen würden weniger Müll machen und es bräuchte auch weniger Transporte, so Gründer Bernhard Gager: „Wir könnten jährlich 3,2 Milliarden Liter Fruchtsaft von großen Packungen auf kleine Packungen bringen.“ Das würde laut Gager einerseits eine Einsparung von 85.000 Tonnen Müll und andererseits von 127.000 Lkw-Zügen jährlich bedeuten. „Das wäre eine parkende Strecke von hier bis Moskau.“
Mit den Konzentraten will die Firma Green-Bag jedenfalls ein Anstoß sein, dass auch große Fruchtsafthersteller nachhaltigere Lösungen am Markt anbieten. Die Branche soll dadurch grüner werden – genauso grün wie die Aktentasche von Gründer Bernhard Gager, die dem Unternehmen Green-Bag seinen Namen gibt.