Birnbäume
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Tourismus

Birnbaumblüte als Turbo für Tourismus

Einige Höhen, vor allem aber auch Tiefen, erlebte Niederösterreichs Tourismus in den vergangenen zwei Jahren. Jetzt scheint das Geschäft wieder aufzublühen, im wahrsten Sinn: Im Mostviertel wollen Viele die hunderttausenden Birnbäume sehen.

So ganz genau weiß es niemand, aber geschätzt dürften es im gesamten Mostviertel eine halbe Million Birnbäume sein, die jetzt gerade ihre Blütenpracht entfalten. Trotz der enormen Fläche ist es die größte Dichte an Birnbäumen in Mitteleuropa.

Allerdings funktioniert die Birnbaumblüte nicht so wie die Marillenblüte in der Wachau, denn es blühen nicht alle Bäume gleichzeitig. An den Panorama-Höhenstraßen wird die Vollblüte erst frühestens in einer Woche erwartet, während in Mittellagen wie bei Seitenstetten (Bezirk Amstetten) schon alles blüht.

Neues Konzept: „Mekka der Mostkultur“

Die Birnbaumblüte ist eine touristische Diva, für die der neue Obmann Johannes Scheiblauer im kommenden Jahr neue Konzepte erstellen will: „Wir wollen uns zu einem ‚Mekka der Mostkultur‘ entwickeln, sodass wir Menschen aus der ganzen Welt anlocken, die sich für unser Thema Obstwein, speziell Birnenmost, interessieren und zu uns kommen.“

Birnbäume
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Im Mostviertel gibt es besonders viele Birnbäume – und viele von ihnen blühen derzeit

In den vergangenen Wochen habe sich viel verändert, erklärt der Hotelier mit Häusern in Neuhofen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) und Waidhofen an der Ybbs: „Wir haben schwierige Zeiten hinter uns, aber es ist eine enorme Aufbruchsstimmung zu spüren. Das Interesse der Menschen, die zu uns zu kommen, ist so hoch wie noch nie. Wir sehen einem sehr, sehr guten Frühjahr entgegen und sind auch für den Sommer sehr optimistisch, dass viele Menschen ins Mostviertel kommen.“

Große Nachfrage bei Seminartourismus

Das gilt auch für eine touristische Kernbranche in Niederösterreich, den Seminartourismus. Er war zuletzt völlig eingebrochen und durch Online-Meetings ersetzt worden. Jetzt aber sei die Nachfrage noch größer als vor der Pandemie, berichtet Scheiblauer: „Die Online-Meetings haben ihre Vorteile, keine Frage, aber sie haben auch ihre Schwächen, und das hat sich im Laufe der Zeit sehr deutlich gezeigt. So gut sie für kurze Abstimmungs-Meetings sind, wenn es um inhaltliche Diskussionen und um den persönlichen Kontakt geht, hat online seine Grenzen.“

Johannes Scheiblauer Schloss an der Eisenstraße
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Hotelier Johannes Scheiblauer berichtet von einem Aufschwung beim Seminartourismus

Der Fall der Maske für Mitarbeiterinnen und Gäste tut das seine zu einer besseren Stimmung als zuletzt. Scheiblauer berichtet auch von der Rückkehr von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, seine Häuser seien wieder voll besetzt. Die Blüten des Mostviertels scheinen also sinnbildlich für eine wieder aufblühende Tourismuswirtschaft nach schwierigen Zeiten.