Brunnenschacht
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Chronik

Hund gefesselt in Brunnenschacht geworfen

Nachdem Christian Rezucha aus Altlengbach (Bezirk St. Pölten) seinen Hund vor zwei Tagen als vermisst gemeldet hatte, hat er ihn am Donnerstag tot in seinem eigenen Brunnenschacht gefunden. Die Beine und die Schnauze waren zusammengebunden.

Am Dienstag meldete der Besitzer Christian Rezucha der Polizei, dass sein Border Collie Mischlingsrüde „Liam“ entlaufen ist. „Meine Lebensgefährtin hat mich angerufen und mir gesagt, dass der Hund auf einmal weg ist. Er dürfte über den Gartenzaun gesprungen sein“, schildert Rezucha gegenüber noe.ORF.at. „Als ich zu Hause war, haben wir sofort mit der Suche begonnen, wir haben überall gesucht, sind alle umliegenden Wälder abgegangen, aber haben den Hund nicht gefunden.“

Am Donnerstag, als Rezucha in seinem Garten war, sah er laut eigenen Angaben Kratzspuren auf dem Betondeckel des Brunnenschachtes. Also öffnete er den Deckel. „Die Sonne hat genau reingestrahlt und daher habe ich gesehen, dass ganz unten ein Tierkörper liegt“, so Rezucha. „Wir haben dann hineingeleuchtet und dann habe ich schon vermutet, dass das mein Hund ist.“ Feuerwehr und Polizei wurden verständigt.

Feuerwehrleute holten Hund aus dem Schacht

Die Feuerwehrleute holten das Tier aus dem Schacht, der laut Rezucha immer mit dem schweren Betondeckel abgedeckt ist. Es stellte sich tatsächlich heraus, dass es sich bei dem Tier um seinen Hund „Liam“ handelt. Die Vorderbeine und die Hinterbeine sowie die Schnauze waren mit einer Paketschnur und einem Klebeband zusammengebunden.

Besitzer CHristian Rezucha
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Christian Rezucha zeigt den Brunnenschacht, in den sein Hund geworfen wurde

Hundebesitzer überzeugt: „Es muss ein Insider sein“

„Wie kann ein Mensch nur so sein und auf einen wehrlosen Hund losgehen?“, zeigte sich Rezucha gegenüber noe.ORF.at schockiert. „Unser Hund geht auch nicht auf jeden zu, weil wir ihn so abgerichtet haben – nur, wenn er jemanden kennt. Mit den Nachbarn haben wir keine Probleme, das sind alles Hundebesitzer.“

Der Brunnen befindet sich auf dem Grundstück des Besitzers, es war laut eigenen Angaben nicht abgesperrt. „Dadurch, dass der Hund verschwunden war, haben wir das Gartentor immer offen gelassen, damit er reingehen kann, falls er zurückkommt“, schildert Rezucha. Klebeband und Paketschnur lagerten die Besitzer im Vorhaus am Grundstück. „Das könnte also theoretisch auch von uns hier sein“, schildert er. „Es muss ein Insider sein.“

Polizei bittet um Hilfe der Bevölkerung

Rezucha vermutet, dass der Täter oder die Täterin am Grundstück war, während das Paar unterwegs war, um den Hund zu suchen. Das Paar hat nämlich noch einen zweiten Hund und „der hätte sicher angeschlagen, wenn wir zu Hause gewesen wären und jemand auf das Grundstück kommt.“

Kontakt für Hinweise

Unter 059 133 3161 werden von der Polizeiinspektion Altlengbach Hinweise entgegengenommen.

Polizeisprecher Johann Baumschlager spricht von einem besonders grausamen Fall der Tierquälerei, den man so noch nie erlebt habe. „Wir bitten um Hilfe aus der Bevölkerung, dass wir diesen schrecklichen Fall der Tierquälerei aufklären können“, so Baumschlager. Auch der Besitzer bittet inständig um Hilfe: „Wenn jemand irgendwas gesehen hat, bitte sofort melden.“

Tierschutzorganisation: 5.000 Euro für Hinweis

Freitagvormittag lobte die Organisation „Pfotenhilfe“ 5.000 Euro für den entscheidenden Hinweis aus, der zum Täter führt. Das Geld sei dem Verein von einem Spender für diesen Zweck zur Verfügung gestellt worden. Die „Pfotenhilfe“ sprach am Freitag in einer Reaktion auf den Vorfall davon, dass „die Emotionen bei Unterstützern“ hochgehen würden.