„Raus aus Öl und Gas“ – das wollen viele. Denn die hohen Heizkosten und die Lieferunsicherheiten angesichts des Ukrainekriegs sind für viele Messebesucher Grund genug in ein neues Heizsystem zu investieren. Gas ist innerhalb eines Jahres um 72 Prozent teurer geworden. Der Preis für Heizöl hat sich mit einem Plus von 119 Prozent sogar mehr als verdoppelt.
In welche alternative Heizform am besten investiert werden soll, hänge von vielen Faktoren ab, erklärt Energieberater Andreas Niesner. Dennoch sei grundsätzlich eine Erdwärmeanlage mit Wärmepumpe die sinnvollste Investition. Wer dazu im Garten keinen Platz hat, könne aber auch auf eine Pelletsheizung oder die weniger effizienten Luftwärmepumpen ausweichen.
Investition auf 20 Jahre rechnen
„Eine Heizung muss man sich immer auf die Gesamtlebensdauer der Anlage, also die nächsten 20 Jahre durchrechnen“, erklärt Niesner: „Die Investitionskosten sind zwar bei Gas am günstigsten, auf lange Sicht gesehen kommt Gas aber mit Sicherheit teurer als eine Wärmepumpe oder Pelletsheizung.“
Dass viele diesem Rat folgen, merken auch die Installateure und Elektriker. Pelletskessel sind häufig bis Ende des Jahres vergriffen, Anfragen für Wärmepumpen müssen teilweise abgewiesen werden, weil die Branche händeringend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sucht.
Unter den Photovoltaik-Monteuren kommt zusätzlich die Unsicherheit der Lieferschwierigkeiten dazu: „Was derzeit bei uns fehlt, sind die Mikroinverter, die hängen in Shanghai im Hafen fest“, erklärt Photovoltaikhändler Matthäus Quester. Wegen der strikten Covid-19-Politik in China könnten viele Frachtschiffe derzeit nicht auslaufen.
Photovoltaik-Förderung hat begonnen
Die Energie-Kosten sind am steigen. Immer mehr Haushalte wollen deshalb auf Solar-Strom umsteigen. Seit Donnerstag läuft die neue Photovoltaik-Förderung des Bundes.
140 Aussteller weniger als 2020
Die vollen Auftragsbücher bei den Firmen sind vermutlich auch mit ein Grund, warum dieses Jahr nur 250 Firmen auf der Messe Tulln ausstellen. Bei der letzten „Hausbau und Energiesparen Messe“ im Jänner 2020, kurz vor der Pandemie, waren es noch 390 Aussteller gewesen.
Messe-Tulln-Geschäftsführer Wolfgang Strasser verweist auf die Unsicherheiten bei der Planung: „Vor ein zwei Monaten war das Messewesen noch komplett ausgeschaltet und wir haben relativ kurzfristig die Messe ins Leben gerufen“, so Strasser. „Die Aussteller mussten sich deswegen sehr kurzfristig entscheiden zu kommen.“ Die Messe läuft noch bis 24. April.