Der Maler Karl Korab
Nikolaus Korab
Nikolaus Korab
Kultur

Ein Meister der Landschaft: Karl Korab ist 85

Er zählt zu den international erfolgreichsten Künstlern des Landes, vor allem wegen seiner Landschaftsbilder, und er gilt als monolithische Gestalt der österreichischen Moderne: Am Dienstag wird der Maler Karl Korab 85 Jahre alt.

Karl Korab wurde am 26. April 1937 in Falkenstein (Bezirk Mistelbach) geboren. Der heute in Sonndorf (Bezirk Horn) lebende Künstler übersiedelte 1949 mit seiner Familie nach Maissau (Bezirk Hollabrunn), das Realgymnasium besuchte er in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) und in Horn.

Dort sorgte er mit seinen „gottlosen Nackerten“, die er schon damals zeichnete, für Aufregung – er kopierte leicht Bekleidete von Matisse, Tizian und Goya. Korab wurde des Internats verwiesen, schaffte jedoch die Matura und anschließend auch die Aufnahmsprüfung an die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er von 1957 bis 1964 bei Sergius Pauser studierte. Für sein Können wurde Korab schon im ersten Jahr an der Akademie mit zwei Preisen belohnt – dem Meisterschulpreis und der Füger-Medaille.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Karl Korab, Mond über den Scheunen, Öl auf Leinwand, 90 x 110 cm, 2021
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Karl Korab, Mond über den Scheunen, Öl auf Leinwand, 90 x 110 cm, 2021
Schneeschmelze
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Schneeschmelze, Öl auf Leinwand, 60 x 60 cm, 2022
Aquarell 2022
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Aquarell auf Papier, 30 x 40 cm, 2022
Häusergruppe
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Häusergruppe, Öl auf Leinwand, 70 x 70cm, 2022
Karl Korab, Rote Erde II, Öl auf Leinwand, 50 x 50 cm, 2022
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Rote Erde II, Öl auf Leinwand, 50 x 50cm, 2022

Auch die großen Phantastischen Realisten der Wiener Schule konnten sich für das Werk Korabs begeistern. Arik Brauer, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden luden ihn zu Ausstellungen ein. Unter ihrem Einfluss entstanden die ersten Bilder in Altmeistertechnik, also Eitempera in Öllasuren. Nach der ersten Kunstmesse Basel verbündete Korab sich mit der berühmten Schweizer Galerie Krugier in Genf für fünf, später für zehn Jahre. Er stellte dadurch in Paris, London, New York, Tokio, Brüssel und in Zürich aus, doch nach dieser Zeit des internationalen Verkaufserfolges zog sich der Maler vom „Rummel“ zurück.

Der Herr des Stilllebens und der Landschaften

Im Jahr 1971 erwarb Korab ein Grundstück in Sonndorf bei Maissau. Dort baute er sich ein Wohnhaus und ein Atelier. Sein Werk wurde dichter, zurückhaltender und reduzierter, aber die Motive blieben dieselben: Er widmete sich den Landschaften und Dörfern seiner Heimat, des Weinviertels, des Wald- und Mühlviertels, aber auch die Stillleben blieben.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Karl Korab
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Karl Korab wohnt heute in Sonndorf
Raan
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Raan, Gouache/Collage, 29 x 30cm, 2022
Stilleben
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Stillleben, Kohle, 43 x57cm, 2019
Herbstmond von Karl Korab
Karl Korab/Galerie Kopriva Krems
Herbstmond, Öl auf Leinwand, 50 x 50cm, 2020

Ausstellungshinweis

Die Galerie Kopriva in Krems zeigt bis 25. Juni eine große Auswahl an Ölbildern, Gouachen, Aquarellen und Kohlezeichnungen, die Vernissage ist am 28. April. Das neue Korab-Buch „ad vinum“ wird am 9. Juni präsentiert.

„Seine Hauptthemen sind das Stillleben, Landschaften, maskenhafte Köpfe und das Interieur. In seinen Gemälden und Grafiken, die durch ihre einfachen Formen und Inhalte bestechen, entwickelte er eigenständige Kompositionen – eine Mischung aus erfundenen Gebilden mit alltäglichen Gegenständen und Formen“, kann man im „Gedächtnis des Landes“, der Geschichtsdatenbank des Landes Niederösterreich, lesen. 1972 wurde ihm der Kulturpreis des Landes Niederösterreich verliehen, 2012 wurde er mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet.

Neben Ölbildern, Grafiken und Collagen schuf Korab auch Briefmarken, Flaschenetiketten und Buchillustrationen. „In den 1970er Jahren gestaltete er sogar eine Spielkartenserie, heute eine gesuchte Rarität. Vor allem für seine Heimatgemeinde Maissau war und ist Karl Korab immer wieder aktiv: Neben Plakaten, Broschüren, Masken und Dekoration für den Faschingsumzug gestaltete er Fassaden (zum Beispiel jene der Konditorei Schmid) und – gemeinsam mit seinem Sohn Alexander – den Brunnen am Hauptplatz. Ein weiterer Korab-Brunnen befindet sich in Eggenburg“, heißt es im „Gedächtnis des Landes“.

Neues Korab-Buch „ad vinum“ im Juni

Die Galerie Kopriva Krems zeigt eine Ausstellung mit Werken Karl Korabs, teilweise in den letzten Jahre entstanden. Es sei eine doppelte doppelte Freude, sagte Galeriechef Manfred Kopriva: „Zum einen sind wir sehr dankbar, dass der Künstler wieder uns für diese Jubiläumsausstellung ausgewählt und zahlreiche erstklassige Werke zur Verfügung gestellt hat. Andererseits freuen wir uns nach einer sehr langen Corona-Pause wieder auf unsere erste Vernissage.“ Diese ist am Donnerstag um 18.30 Uhr, in der Einladung wird angeführt, dass Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll über den „Menschen und Maler Korab“ sprechen wird. In der Galerie wird auch am 9. Juni das neue Korab-Buch „ad vinum. Die Kunst der Weinetikette“ (Verlag Bibliothek der Provinz) präsentiert.