Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes.
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Umwelt & Klima

Neue Stechmückenarten durch Klimawandel

Die AGES hat einen Bericht zu neuen Stechmückenarten in Österreich veröffentlicht. Laut diesem wurden auch 2021 wieder fremde Arten in Niederösterreich entdeckt. Die immer milderen Temperaturen begünstigen ihre Ausbreitung.

Neben der Japanischen Buschmücke, die der Agentur für Gesundheit und Ernährungswissenschaften (AGES) zufolge bereits in ganz Österreich etabliert ist, wurde 2021 das zweite Jahr in Folge auch die Asiatische Tigermücke in Niederösterreich festgestellt. Sie war 2020 zum ersten Mal in dem Bundesland entdeckt worden, genau wie 2021 bei der Autobahnraststätte Hochleithen (Bezirk Mistelbach). Laut AGES ist sie sehr anpassungsfähig und kann Träger von mehr als 20 Krankheitserregern sein.

Auch die heimische Art Aedes geniculatus wurde 2021 wieder in Niederösterreich verzeichnet. Besonders häufig kommt sie dem Bericht zufolge im Südosten Österreichs vor. Nicht im Bundesland festgestellt wurde allerdings die Koreanische Buschmücke. Sie konnte bisher nur in Kärnten, der Steiermark, Tirol und erstmals auch in Wien nachgewiesen werden.

Verein rät, Wasserablagerungen zu vermeiden

An der Studie der AGES war auch der Verein Gelsenbekämpfung Leithaauen (GEBL) beteiligt. „Die Stechmücken werden meistens über Warenverkehr eingeschleppt“, sagte Obmann Mark Hofstetter gegenüber noe.ORF.at. Besonders häufig finde man Gelsen und andere Stechmücken entlang von Autobahnen, vor allem aber bei Altreifentransporten. Denn in den Reifen sammle sich oft Regenwasser – für die Mücken ein idealer Umstand.

Früher starben die meisten der Gelsen während des Winters. Mittlerweile sei das aber anders, so Hofstetter: „Wegen der wärmeren Temperaturen durch den Klimawandel überleben die Stechmücken immer öfter die Winter“, erklärte er. Der Klimawandel begünstige somit ihre Ausbreitung.

Asiatische Tigermücke
ORF
Die Asiatische Tigermücke wurde 2021 erneut in Niederösterreich festgestellt

Deshalb müsse man das Vorkommen der invasiven Arten, die Krankheiten wie das West-Nil-Virus übertragen können, eindämmen, hieß es in einer Aussendung des Vereins. Das funktioniere, indem man den „Gelsen im eigenen Umfeld keine Brutgelegenheiten“ biete. So soll man etwa Regentonnen abdecken, damit dort keine Wasserablagerungen entstehen können. Außerdem sei es ratsam, in Teichen Fische zu halten, die die Mücken fressen, oder auch die Larven der Mücken zu töten.

Im April seien die Flüsse heuer kaum angestiegen, hieß es vom Verein, und auch sonst hätten sich dort kaum stehende Wasserflächen gebildet. In den wenigen, die es allerdings gab, habe man sofort Larven entdeckt, wurde betont. Bei privaten Gärten appelliert GEBL an die Eigentümer, Wasserstellen so weit wie möglich zu vermeiden. Im Mai rechne der Verein nicht mit Starkregen und könne daher erst einmal Entwarnung geben. Wie sich die Lage im Sommer entwickle, sei aber noch unklar.