Molkerei Berglandmilch, Außenansicht
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„Im FOKUS“

Butter aus Niederösterreich im Vatikan

In Aschbach-Markt (Bezirk Amstetten) befindet sich Österreichs größte Molkerei. Berglandmilch produziert hier rund 40 Prozent der Milchprodukte, die in Österreich verkauft werden. Aber auch der Vatikan wird mit Butter aus dem Mostviertel beliefert.

Bis zu zwei Millionen Liter Milch werden täglich in der Molkerei in Aschbach-Markt verarbeitet. Die Milch kommt von 2.000 landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Most- und Mühlviertel. „In der Region haben wir große Milchviehbetriebe. Wir befinden uns hier in einem der stärksten Milchgebiete in Österreich. Auch das Mühlviertel ist ein starker Milchlieferant“, sagt Georg Lehner, Prokurist von Berglandmilch gegenüber noe.ORF.at.

Insgesamt hat sich das Milchvolumen in den vergangenen Jahren fast verdoppelt. Auch wenn jedes Jahr einige Milchbauern aufhören und die Produktion einstellen, vergrößern andere Bäuerinnen und Bauern wiederum ihren Betrieb. „So hat sich der Standort in Aschbach-Markt zur größten Molkerei Österreichs entwickelt“, sagt Lehner. Jährlich werden nach Angaben des Unternehmens 500 Millionen Liter Milch verarbeitet.

Die größte Molkerei Österreichs

Milchprodukte könnten schon bald teurer werden. Grund ist der Ukraine-Krieg. Die größte Molkerei Österreichs, Berglandmilch, befindet sich in Aschbach-Markt im Mostviertel.

Berglandmilch gehört Bauern

Berglandmilch ist eine Genossenschaft mit acht Standorten in Österreich. Nach Fusionen und Übernahmen von Molkereien gehören heute die Marken Schärdinger, Tirol Milch, Stainzer Milch und Latella zum Unternehmen. „Die Genossenschaft gehört 9.000 heimischen Milchbauern. Sie sind gleichzeitig auch Eigentümer, die in den Gremien mitentscheiden“, sagt Prokurist Lehner. In Aschbach-Markt sind bei Berglandmilch 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

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Molkerei Berglandmilch, Innenansicht, Produktionshalle
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500 Millionen Liter Milch werden jährlich in Aschbach-Markt verarbeitet
Milch in der Molkerei Berglandmilch
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Die Milch kommt aus dem Mostviertel und dem oberösterreichischen Mühlviertel
Molkerei Berglandmilch, Außenansicht
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Milchprodukte seien am Markt nach wie vor gefragt, sagt Lehner. Weil vegetarische Produkte im Trend seien, würde Milch weniger als klassisches Milchgetränk konsumiert werden. Allerdings steigt laut dem Prokuristen der Verkauf von Käse und Produkten wie Butter oder fertigem Kaffee aus dem Kühlregal.

Georg Lehner, Prokurist der Molkerei Berglandmilch in Aschbach-Markt
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Prokurist Georg Lehner

China, Marokko und der Vatikan

Neben Joghurt, Butter und Sauerrahm wird vor allem Käse, wie Mozzarella, hergestellt. Die Exportquote liegt bei 40 Prozent. Weltweit werden 46 Länder beliefert. Der Hauptmarkt liegt in Europa, allerdings werden Produkte mit langer Haltbarkeit, wie Hartkäse oder Haltbarmilch, bis nach China oder Marokko geliefert. Einen vergleichsweise kurzen Transportweg haben da die Lieferungen in den Vatikan. Dieser wird mit Butter beliefert.

Über den Milchpreis des Folgemonats entscheiden laut Lehner die Vertreter der Milchbauern in Absprache mit der Geschäftsführung. Der Bruttomilchpreis liegt derzeit bei etwa 50 Cent pro Liter. Wegen der steigenden Energiekosten und höheren Preisen für Futter, gehen die heimischen Molkereien davon aus, dass Milchprodukte bald teurer werden. So hat kürzlich NÖM angekündigt, dass im Sommer etwa kein Erdbeer- und Himbeerjoghurt mehr verfügbar sein könnte – mehr dazu in Molkerei NÖM kündigt Lieferstopps an (noe.ORF.at; 21.4.2022).