Das „Kronprinzenwerk“ ist eine 1883 von Kronprinz Rudolf in Auftrag gegebene Enzyklopädie über die österreichisch-ungarische Monarchie. Sie hält das Leben der Bevölkerung fest und beschreibt Landschaft und Natur. 24 Bände dieses ersten landeskundlichen Nachschlagewerks sind bis 1902 erschienen. Im Samariterladen, ein Markt des Samariterbundes, in Purkersdorf ist jetzt eine Gesamtausgabe aufgetaucht.
Dort lag das „Kronprinzenwerk“ zum Verkauf für den guten Zweck zwischen Geschirr, Kaffeemaschinen und Möbeln – und wurde zufällig von Erdwissenschaftlerinnen und Erdwissenschaftlern der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien entdeckt, heißt es in einer Aussendung des Samariterbundes.
BOKU für Schenkung des Werks „sehr dankbar“
Das Werk befindet sich in gutem Zustand und wurde an das Institut für Angewandte Geologie der BOKU gespendet, wo sich auch die Mineralien- und Gesteinssammlung von Kronprinz Rudolf befindet. Nun ist diese um ein über 16.000 Seiten und 4.500 Illustrationen umfassendes Werk reicher. Mehr als 430 Autoren, 260 Künstlerinnen sowie die besten Wissenschafter der Monarchie waren am „Kronprinzenwerk“ beteiligt.
„Die BOKU ist dem Samariterbund für die Schenkung des nahezu kompletten Kronprinzenwerkes sehr dankbar“, wird Franz Ottner, Leiter der Mineraliensammlung, in der Aussendung zitiert. „Es stellt eine wunderbare Ergänzung zur sehr persönlichen Mineraliensammlung von Kronprinz Rudolf dar.“ In Zukunft soll die Enzyklopädie auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.