Operation (Symbolbild)
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Gesundheit

„OP-Assistenz“: Neuer Beruf in Spitälern

Um das Pflegepersonal zu entlasten, gibt es in den Spitälern in Niederösterreich einen neuen Beruf. Die „Operationstechnischen Assistenz“ soll u.a. Patientinnen und Patienten vor und nach einer OP betreuen. Die Ausbildung startet erstmals im Oktober in Horn.

Zum Einsatz kommt die „Operationstechnische Assistenz“ (OTA) im OP-Bereich, in der Notfallambulanz oder im Schockraum. Zu den Aufgaben zählt die Betreuung der Patientinnen und Patienten vor oder nach einer OP, das Assistieren der Ärztinnen und Ärzte bei den Operationen und die Dokumentation von Operationen für die Nachbehandlung der Patienten.

Die neue Ausbildung soll Menschen ansprechen, die sich für Medizin interessieren, aber nicht in die klassische Pflege wollen, so Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Wir sprechen damit auch eine neue Zielgruppe an. Man muss für diese neue Ausbildung nämlich weder die Matura noch eine pflegerische Grundvoraussetzung oder Grundausbildung haben."

Operationstechnische Assistenz
ORF
Das neue Berufsbild „Operationstechnische Assistenz“ wurde am Donnerstag in St. Pölten präsentiert

Die Ausbildung dauert drei Jahre: Insgesamt werden dabei 3.000 Stunden in die praktische und 1.600 Stunden in die theoretische Ausbildung investiert. Bewerbungen sind ab sofort bei der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Horn möglich, gestartet werden soll ab Mitte Oktober. Zu Beginn werden 24 Plätze zur Verfügung stehen.

Das Ausbildungsangebot soll ab 2023 flächendeckend auf ganz Niederösterreich ausgerollt werden. „Damit entlasten wir das bestehende Personal, in der Regel die Gesundheits- und Krankenpfleger – auch im OP-Bereich“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Mehr Ausbildungsplätze für Pflege und Medizin gefordert

„Aktuell beginnen pro Jahr rund 1.000 Menschen die Ausbildung in den niederösterreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Auch wenn das eine hohe Anzahl ist, müssen es in Zukunft noch mehr werden“, betonte Pernkopf.

In Bezug auf die Medizinstudienplätze forderte Pernkopf eine massive Aufstockung: „450 Ärztinnen und Ärzte pro Jahr wurden in Niederösterreich jährlich neu aufgenommen. Aber fast 90 Prozent der Personen, die Medizin studieren wollen werden nicht genommen. Das ist nicht zu verantworten."