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Umwelt & Klima

Gesetzesänderung: Einfacher zur PV-Anlage

In Niederösterreich gibt es derzeit etwa 58.000 Photovoltaikanlagen. Künftig sollen es aber noch deutlich mehr werden. Deshalb hat der Landtag jetzt eine Gesetzesnovelle beschlossen, die es deutlich einfacher machen soll, Sonnenstrom zu produzieren.

Am 3. Mai ist „Tag der Sonne“ und in weiten Teilen Niederösterreichs machte dieser Tag seinem Namen alle Ehre. Solche Sonnentage freuen nicht nur Frühlingsfans, sondern wirken sich auch positiv auf die nachhaltige Stromerzeugung mittels Photovoltaikanlagen aus. In Niederösterreich gibt es derzeit etwa 58.000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtfläche von etwa 400 Hektar. Gemeinsam erzeugen diese Strom für beinahe 190.000 Haushalte. Laut den Klimazielen des Landes soll diese Zahl bis 2030 verdreifacht werden: Dann sollen mehr als 570.000 Haushalte vollständig mit Strom aus Photovoltaik versorgt werden können.

Deshalb soll es jetzt deutlich einfacher werden, eine solche PV-Anlage anzuschaffen. Bis zu einer Leistung von einem Megawatt braucht man in Niederösterreich künftig keine Genehmigung mehr und erspart sich so eine Menge Bürokratie.

Sonnenstrom-Anteil 2021 um ein Viertel erhöht

„Bis dato hat es bis 200 Kilowatt gegolten, jetzt geht es dann bis ein Megawatt genehmigungsfrei. Das soll eine Verfahrensbeschleunigung bringen, denn wir wollen rasch mehr neue Energie haben. Und die Zahlen sprechen für sich – allein im letzten Jahr haben wir den Sonnenstromanteil um 25 Prozent erhöhen können“, betont der zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Laut dem Bundesverband Photovoltaik Austria befinden sich Anlagen mit einer Spitzenleistung von 200 Kilowatt etwa auf Dächern kleinerer Betriebe. Durch die Gesetzesnovelle können nun auch Betriebe mit großen Dächern mit einer Fläche von bis zu 6.000 Quadratmetern ohne Genehmigung Sonnenstrom produzieren.

Auch die Bevölkerung scheint motiviert zu sein, an der Energiewende mitzuwirken. Seit dem letzten Jahr gebe es bei den Photovoltaikanlagen einen regelrechten Boom, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach. „Und jetzt durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine ist die Nachfrage regelrecht explodiert“, so Zach.

Langes Warten durch Lieferprobleme und Fachkräftemangel

Der Haken dabei: Die Coronavirus-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben viele Lieferketten unterbrochen. Dadurch kommt es zu Engpässen, etwa bei Photovoltaik-Modulen. Hinzu kommt, dass es vielerorts an Fachkräften fehlt. Wer sich also jetzt dafür entscheidet, eine Photovoltaikanlage anzuschaffen, muss sich womöglich ein halbes bis ein Dreivierteljahr gedulden, heißt es vom Bundesverband Photovoltaik Austria.

„Das Thema kann man momentan nicht akut lösen. Wir müssen schauen, dass wir uns dort eindecken, wo es noch Materialien gibt. Ich bin aber optimistisch, dass das, was heuer bestellt worden ist, abgearbeitet werden kann“, sagt Pernkopf. Fest steht jedenfalls: Jede Photovoltaikanlage ist ein Schritt in Richtung mehr Klimaschutz und Niederösterreich scheint in diesem Bereich auf einem guten Weg zu sein. Der Bundesverband Photovoltaik Austria begrüßt die nun beschlossene Entbürokratisierung und bezeichnet Niederösterreich als Vorbild.