Chronik

Neues Gesetz: Kommt der „Hundeführerschein“?

Bisher konnte man sich unkompliziert einen Hund anschaffen. Ob jemand dafür geeignet war oder nicht, wurde mit Ausnahme der etwa 4.000 sogenannten Listenhunde nicht erfragt. Eine Novelle des niederösterreichischen Hundehaltegesetzes könnte das ändern.

Es gehe um mehr Qualität bei der Hundehaltung, heißt es seitens der FPÖ Niederösterreich, die das Hundehaltegesetz novellieren möchte. Derzeit läuft die Begutachtungsphase. Konkret geht es im Wesentlichen um drei Punkte: Künftig sollen alle Hundehalter, die sich einen neuen Hund anschaffen, verpflichtend einen Sachkundenachweis – also eine Art Schulung – erbringen. Zudem soll eine verpflichtende Hundeversicherung für alle neuen Hunde abgeschlossen werden. Außerdem ist im Hinblick auf die immer wieder vorkommenden Fälle von ‚Animal Hoarding‘ eine Obergrenze von maximal drei Hunden pro Haushalt vorgesehen.

Um die Gesetzesnovelle durchzubringen, braucht es eine Mehrheit im Landtag. Alle Parteien stehen dem Entwurf grundsätzlich positiv gegenüber – vor allem, wenn es um das gute und sichere Miteinander von Tier und Mensch gehe, meint etwa die ÖVP Niederösterreich. Zu anderen Punkten gebe es noch Diskussionsbedarf, etwa was die unbürokratische Vollziehung durch die Gemeinden betrifft, heißt es seitens der ÖVP.

SPÖ gegen, Grüne für Hunde-Obergrenze

Die SPÖ begrüßt Maßnahmen, die zur Sicherheit von Mensch und Tier beitragen und dabei helfen, Tiere artgerecht zu halten. Ein verpflichtender Kurs für alle Menschen, die einen neuen Hund bei sich zu Hause aufnehmen, könne ein vernünftiger Teil sinnvoller Erneuerungen im niederösterreichischen Hundehaltegesetz sein, heißt es. Dem Vorschlag einer neu eingeführten Höchstgrenze von drei Hunden pro Haushalt könne man hingegen weniger abgewinnen. Es spreche nichts dagegen, auch mehrere Hunde zu halten, wenn entsprechend Platz vorhanden sei, so die Sozialdemokraten.

Die Grünen finden gerade die Drei-Hunde-Obergrenze wichtig und wollen dem Gesetz jedenfalls zustimmen. Das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier funktioniere eben grundsätzlich gut, wenn Sachkunde gegeben sei und das werde mit der Novelle ausgebaut.

Bei NEOS heißt es, das Problem finde sich oft am anderen Ende der Leine. Daher sei eine Ausbildung für Hundehalter grundsätzlich vernünftig. Es gelte aber auch, auf das Augenmaß zu achten, weil von Schoßhunden natürlich ein anderes Gefährdungspotenzial ausgehe als von sogenannten Listenhunden. Im Juni soll die Novelle laut FPÖ im Landtag behandelt werden.