Seit einem Fahrradunfall im Jahr 2006 ist Werner Rosenberger aus Rohrendorf (Bezirk Krems) inkomplett querschnittsgelähmt. Auch seinen Oberkörper kann er seither nur noch eingeschränkt bewegen. Bei der „Hilfsgemeinschaft für blinde und sehschwache Menschen“ setzt er sich heute für Barrierefreiheit im digitalen Raum ein. Webseiten, die gewisse Kriterien erfüllen, werden in einem von ihm geleiteten Projekt als barrierefrei zertifiziert.
Es sind Kleinigkeiten, die den meisten Menschen vermutlich gar nicht auffallen – für blinde und sehschwache Menschen sind sie aber äußerst wichtig. „Farbkontraste müssen besser eingestellt sein, damit das Auge mehr geschont wird. Kleinere Schriftgrößen sind nicht gut erkennbar. Außerdem muss eine Internetseite größenverstellbar sein, ohne dass Inhalte verloren gehen“, so Rosenberger.
Auch am Arbeitsplatz mehr Inklusion nötig
Nach seinem Unfall musste der gelernte Gastronom beruflich umsatteln. Bei mehreren Praktika im PR-Bereich fiel ihm auf, dass die Skepsis gegenüber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Behinderung immer noch groß ist. „Viele Führungskräfte haben noch die Barrieren im Kopf. Sie denken: Kann der dieselbe Leistung bringen wie jemand anders oder wird der vielleicht ständig krank?“, meint Rosenberger.
Dabei würden Arbeitskräfte mit Behinderung das Betriebsklima sogar positiv beeinflussen. „Oft ist es so, dass dann Probleme viel offener angesprochen und dadurch auch viel schneller gelöst werden können“, ist der Niederösterreicher überzeugt.