Florianiempfang St Pölten, Feuerwehr, Dom St. Pölten
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CHRONIK

Neue Schlagkraft beim „Florianiempfang“

Am 4. Mai ehren die Feuerwehren traditionell ihren Schutzpatron, den heiligen Florian. In Niederösterreich lud der Feuerwehrverband zu einem Festakt in den St.Pöltner Dom. Dabei wurden auch 16 neue Fahrzeuge gesegnet und in den Dienst gestellt.

Als „Fitnessstudio der Menschlichkeit“ bezeichnete St. Pöltens Diözesanbischof Alois Schwarz die Feuerwehren im Rahmen des traditionellen „Florianiempfangs“ und betonte, dass „eine gesunde Gesellschaft, helfende Menschen brauche“. Mehr als 75.000 Mal waren diese helfenden Hände der etwa 100.000 Mitglieder des Niederösterreichischen Feuerwehrverbandes im Jahr 2021 im Einsatz – ein Rekordwert. Besonders herausfordernd waren die Einsätze etwa bei Waldbränden wie in Hirschwang an der Rax (Bezirk Neunkirchen) – mehr dazu in Waldbrände und Unwetter: Rekordjahr für Feuerwehr (noe.ORF.at; 3.3.2022).

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Der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband lud zum Festakt in den St. Pöltner Dom

Neue Pickups und Waldbrandlöschfahrzeuge

„Wettextreme wie beispielsweise Waldbrände werden häufiger und wir müssen uns bestmöglich darauf vorbereiten. Die Feuerwehren brauchen demnach die beste Ausrüstung um rasch Hilfe leisten zu können“, betonte der für Katastrophenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Um künftig für die immer größer werdende Waldbrandgefahr gerüstet zu sein, wurden bei dem Festakt 16 neue Fahrzeuge gesegnet und in den Dienst gestellt. "Es handelt sich um acht geländegängige Pickups und acht Waldbrandlöschfahrzeuge. Die Löschfahrzeuge sind höher gelegt, verfügen über einen hitzebeständigen Unterboden und Wasserkühlung für Reifen und Fahrerkabine. Damit soll auch die Sicherheit der Mannschaft erhöht werden“, so Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.

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Die neu angeschafften Löschfahrzeuge sollen den Feuerwehren ein noch schnelleres Eingreifen bei Waldbränden ermöglichen

Mehrwertsteuer wird bundesweit rückerstattet

Ein Waldbrandlöschfahrzeug kostet 450.000 Euro, ein Pickup kommt auf ungefähr 150.000 Euro. Die speziellen Einsatzautos sind damit teurer als herkömmliche Löschzüge. Sie müssen von den Gemeinden und deren Freiwilligen Feuerwehren angeschafft werden, die Mehrkosten für die Waldbrandausstattung übernimmt jedoch der Landesfeuerwehrverband. In Niederösterreich wird den Feuerwehren seit 2017 die Mehrwertsteuer auf gesetzlich vorgeschriebene Fahrzeuge rückvergütet.

Wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vor wenigen Tagen bekanntgab, wird auch die Bundesregierung die Freiwilligen Feuerwehren in Österreich mit einer Sonderinvestitionsprämie in der Höhe von 15 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds für die Anschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung unterstützen. Diese Unterstützung stellt einen Ausgleich für die 20 Prozent Mehrwertsteuer dar, die bei derartigen Investitionen anfällt. Das dazugehörige Gesetz ging vergangenen Donnerstag in Begutachtung und wird in der nächsten Nationalratssitzung eingebracht. Die Ersparnis für die Feuerwehren alleine in Niederösterreich beläuft sich auf etwa 4,5 Millionen Euro jährlich.

„Feuerwehren sind das Rückgrat der Sicherheit“

Abgeordnete aller im Niederösterreichischen Landtag vertretenen Parteien besuchten am „Florianitag“ die Feuerwehr- und Sicherheitsschule Tulln. „Es ist gut zu wissen, dass die Mitglieder unserer Freiwilligen Feuerwehren im Notfall nicht nur rasch vor Ort sind, sondern, dass sie mit der Feuerwehrschule Tulln ein modernes Ausbildungszentrum haben, um das uns sicher die meisten europäischen Regionen beneiden“, hält Landtagspräsident Karl Wilfing anlässlich des Besuchs fest. Für ihn sind die knapp 100.000 Mitglieder des Niederösterreichischen Feuerwehrverbandes das Rückgrat der Sicherheit im Land. Bei dem Lokalaugenschein wurde auch die Zentrale des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes besucht, der zuletzt hunderte Tonnen an Hilfslieferungen in die ukrainische Grenzregion koordinierte, um dort der betroffenen Zivilbevölkerung zu helfen.