Bilder zum Start der „Aktion scharf“ gegen Schlepper auf der Westautobahn
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Chronik

„Aktion scharf“ gegen Schlepper gestartet

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat Anfang der Woche eine Schwerpunktaktion gegen Schlepper angekündigt. Am Donnerstag erfolgte der Startschuss auf der Westautobahn in Niederösterreich. 1.400 Beamte sollen in den nächsten Wochen im Einsatz sein.

In den frühen Morgenstunden begann am Donnerstag die Schwerpunktaktion auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten. Die Spezialeinheit Puma, Beamte der Landesverkehrsabteilung sowie des Bundeskriminalamtes leiteten Fahrzeuge von der Autobahn auf den Rastplatz bei St. Pölten ab.

„Absoluter Schwerpunkt ist hier die Schleppereibekämpfung und auch die Verhinderung der illegalen Migration. Wir haben natürlich auch andere Schwerpunkte, wenn sie sich ergeben, insbesondere die grenzüberschreitende Eigentumskriminalität, die ist natürlich immer großes Thema, auch bei der Polizei. Auch in diesem Sektor versuchen wir, so gut es geht, zu kontrollieren und Erfolge zu erzielen“, sagt Einsatzleiter Christian Dangl.

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Am Donnerstag fiel der Startschuss für die Schwerpunktaktion vor zahlreichen Journalisten

Innenminister spricht von „mafiösen Strukturen“

Gerade der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Flüchtlingswelle führen wieder zu verstärkten Aktivitäten auf den klassischen Flüchtlingsrouten, so Innenminister Karner. „Die Schlepper reagieren mit einem knallharten Marketing. Sie machen Werbung bei den Betroffenen, meist Wirtschaftsflüchtlingen und sagen: Europa hat die Grenzen aufgemacht, überhaupt kein Problem. Du zahlst mir viel Geld und ich kann Dir dabei helfen, nach Europa zu kommen – nach Österreich, Deutschland, Frankreich, wo auch immer. Und da gilt es, diesem System einen Riegel vorzuschieben. Das sind mafiöse Strukturen, die wir zerschlagen müssen. Und das tun wir, mit aller Kraft.“

Schwerpunktkontrollen wie diese verlangen eine gezielte Koordination, so der Leiter der Schlepperbekämpfung im Innenministerium, Gerald Tatzgern. „Es ist insofern schwierig, weil eben Kleintransporter und Lastwagen verwendet werden, und wir wissen, es sind ja tausende Fahrzeuge unterwegs. Aber auf einige Nationalitäten, sprich auf die Kennzeichen, hat man sich spezialisiert, gewisse Planen, die verwendet werden, die werden dann aufgeschnitten, auch von oben. Das heißt, wir haben da unsere Bediensteten sehr genau instruiert, welche Fahrzeuge hier eine Rolle spielen.“

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Durch den Einsatz von Drohnen können Fahrzeuge aus der Luft begutachtet werden

Drohnen bei Schwerpunktkontrollen im Einsatz

Bei den Einsätzen sind auch Drohnen dabei, so könne festgestellt werden, ob sich etwa am Dach eines Lkw Schlitze in der Plane befinden – ein Hinweis dafür, dass sich Geschleppte im Inneren befinden könnten. Gegen Mittag verlagerte sich die Kontrolle am Donnerstag von St. Pölten in Richtung Haag.