zerstörte Halle des Chemieunternehmens nach Explosion in Krems
NÖ Landesfeuerwehrkommando
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Chronik

Ein Toter bei Explosion in Chemiefirma

In der Halle eines Chemieunternehmens in Krems hat sich am frühen Donnerstagnachmittag eine Explosion ereignet. Eine Person kam dabei ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Gefahr für die Umgebung bestand nicht.

Nach Angaben von Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer wurde zu Beginn des Einsatzes eine Person in den Trümmern gefunden und dem Rettungsdienst übergeben. Nach einem möglichen zweiten Verschütteten wurde zunächst noch gesucht.

Wie Sonja Kellner, die Sprecherin des niederösterreichischen Roten Kreuzes, mitteilte, erlitt der via Drehleiter aus dem Objekt Gerettete schwere Verletzungen. Er wurde per Notarzthubschrauber abtransportiert. Es gab zudem zwei Leichtverletzte, darunter eine Feuerwehrfrau. Am späten Nachmittag kam schließlich die befürchtete Nachricht: Der zweite Arbeiter war bei der Explosion ums Leben gekommen.

Die Halle wurde stark beschädigt und liegt in Trümmern. Laut dem Unternehmen war die Situation nach kurzer Zeit bereits unter Kontrolle, Chemikalien seien nicht ausgetreten. Die Explosion war in Krems weithin wahrgenommen worden. „Das halbe Gebäude wurde weggerissen“, sagte Boyer zur APA. Auf dem Areal verteilt wurden Glassplitter und Ziegelreste.

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Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Ein Bild aus der Luft zeigt, dass ein Teil der Halle weggerissen wurde
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Auch die benachbarten Gleise wurden in Mitleidenschaft gezogen
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Per Hubschrauber wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Für die Feuerwehr kein alltäglicher Einsatz
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Am frühen Nachmittag begannen die Lösch- und Bergearbeiten
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Aus der Luft wurde der Schaden begutachtet
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Auch ein Fahrzeug der Feuerwehr war von der Explosion betroffen
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Alles im Umkreis des Gebäudes wurde beschädigt
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Trotz der Zerstörungen des eigenen Geräts …
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
… beteiligte sich die Betriebsfeuerwehr des Unternehmens an den Aufräumarbeiten
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Am Einsatzort zeigten sich Szenen der Verwüstung
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Gefahren für die Umgebung bestehen aber laut Unternehmensangaben nicht
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
In Summe waren etwa 60 Feuerwehrleute im Einsatz
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Die Rettungsdienste versorgten die Verletzten
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
Darunter auch zwei Leichtverletzte, die sich nicht direkt beim Gebäude aufgehalten haben dürften
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Das Areal im Kremser Industriegebiet ist komplett zerstört
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Zahlreiche Einsatzkräfte suchten zu Beginn nach Verschütteten
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Die Wände der Fabrikshalle wurden bei der Explosion in alle Himmelsrichtungen verteilt
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Die Berge- und Aufräumarbeiten liefen am Donnerstagnachmittag

Unfall bei Abbrucharbeiten

Wie das Chemieunternehmen am Donnerstagnachmittag per Aussendung mitteilte, war es kurz nach 13.30 Uhr bei Abbrucharbeiten zu der Explosion in der Lagerhalle gekommen. „Die Rettungskette wurde unmittelbar in Gang gesetzt, und die Zusammenarbeit zwischen der Betriebsfeuerwehr sowie den Rettungskräften hat einwandfrei funktioniert“, wurde betont. Von den Betriebsanlagen gehe keine weitere Gefahr aus.

An Ort und Stelle waren die Betriebsfeuerwehr sowie die Feuerwehr Krems, eingesetzt wurden laut Boyer in Summe bis zu 60 Mitglieder. Seitens des Roten Kreuzes wurden neben dem Bezirkseinsatzleiter auch ein Notarzt- sowie vier Rettungswagen aufgeboten.

Arbeit einer Fremdfirma

Die beiden während der Explosion in der Halle aufhältigen Arbeiter gehören einer Fremdfirma an, sagte Gernot Rohrhofer vom Presseteam der Feuerwehr Krems der APA. Aufgabe der Männer sei es gewesen, einen Tank herauszuschneiden. Eine Brandsicherheitswache habe sich deshalb auf dem Areal befunden.

Die Ursache für die Explosion stand noch nicht fest. Dem Unternehmen zufolge werde mit den Ermittlungen „sofort begonnen“. Nach Angaben von Polizeisprecher Stefan Loidl befanden sich Spezialisten des Landeskriminalamts Niederösterreich am Donnerstagnachmittag bereits an Ort und Stelle.

Von einem „tragischen Vorfall“ sprach in einer ersten Reaktion LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP). Der Landesvize dankte den Einsatzkräften, mit denen er „in Kontakt“ sei. In sozialen Netzwerken verbreiteten sich am Donnerstag binnen kürzester Zeit Fotos und Videos, die unter anderem die weithin sichtbare Rauchsäule über dem Industriegebiet zeigten.