Nach Angaben von Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer wurde zu Beginn des Einsatzes eine Person in den Trümmern gefunden und dem Rettungsdienst übergeben. Nach einem möglichen zweiten Verschütteten wurde zunächst noch gesucht.
Wie Sonja Kellner, die Sprecherin des niederösterreichischen Roten Kreuzes, mitteilte, erlitt der via Drehleiter aus dem Objekt Gerettete schwere Verletzungen. Er wurde per Notarzthubschrauber abtransportiert. Es gab zudem zwei Leichtverletzte, darunter eine Feuerwehrfrau. Am späten Nachmittag kam schließlich die befürchtete Nachricht: Der zweite Arbeiter war bei der Explosion ums Leben gekommen.
Die Halle wurde stark beschädigt und liegt in Trümmern. Laut dem Unternehmen war die Situation nach kurzer Zeit bereits unter Kontrolle, Chemikalien seien nicht ausgetreten. Die Explosion war in Krems weithin wahrgenommen worden. „Das halbe Gebäude wurde weggerissen“, sagte Boyer zur APA. Auf dem Areal verteilt wurden Glassplitter und Ziegelreste.
Unfall bei Abbrucharbeiten
Wie das Chemieunternehmen am Donnerstagnachmittag per Aussendung mitteilte, war es kurz nach 13.30 Uhr bei Abbrucharbeiten zu der Explosion in der Lagerhalle gekommen. „Die Rettungskette wurde unmittelbar in Gang gesetzt, und die Zusammenarbeit zwischen der Betriebsfeuerwehr sowie den Rettungskräften hat einwandfrei funktioniert“, wurde betont. Von den Betriebsanlagen gehe keine weitere Gefahr aus.
An Ort und Stelle waren die Betriebsfeuerwehr sowie die Feuerwehr Krems, eingesetzt wurden laut Boyer in Summe bis zu 60 Mitglieder. Seitens des Roten Kreuzes wurden neben dem Bezirkseinsatzleiter auch ein Notarzt- sowie vier Rettungswagen aufgeboten.
Arbeit einer Fremdfirma
Die beiden während der Explosion in der Halle aufhältigen Arbeiter gehören einer Fremdfirma an, sagte Gernot Rohrhofer vom Presseteam der Feuerwehr Krems der APA. Aufgabe der Männer sei es gewesen, einen Tank herauszuschneiden. Eine Brandsicherheitswache habe sich deshalb auf dem Areal befunden.
Die Ursache für die Explosion stand noch nicht fest. Dem Unternehmen zufolge werde mit den Ermittlungen „sofort begonnen“. Nach Angaben von Polizeisprecher Stefan Loidl befanden sich Spezialisten des Landeskriminalamts Niederösterreich am Donnerstagnachmittag bereits an Ort und Stelle.
Von einem „tragischen Vorfall“ sprach in einer ersten Reaktion LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP). Der Landesvize dankte den Einsatzkräften, mit denen er „in Kontakt“ sei. In sozialen Netzwerken verbreiteten sich am Donnerstag binnen kürzester Zeit Fotos und Videos, die unter anderem die weithin sichtbare Rauchsäule über dem Industriegebiet zeigten.