Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems / Rohrhofer
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Chronik

Explosion: Propangas-Austritt dürfte Ursache sein

Nach einer Explosion in einem Kremser Chemieunternehmen hat es am Freitag erste Ergebnisse der Ursachenforschung gegeben. Bei Arbeiten dürfte Propangas ausgetreten sein und sich im Gebäude verteilt haben, hieß es bei der Polizei.

Zwei Arbeiter hatten laut Polizeisprecher Stefan Loidl in der betroffenen Lagerhalle bei der Demontage eines stillgelegten Kessels einen Schweißbrenner verwendet. Dabei sei vermutlich Propangas ausgetreten, das sich unbemerkt in dem Objekt verteilt habe. Eine externe Zündquelle dürfte dann zur Explosion geführt haben.

Wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich berichtete, war die Halle seit etwa drei Monaten leer gestanden. Mit der Demontage des Kessels wurde eine externe Firma beauftragt. Die beiden Arbeiter dieses Unternehmens verwendeten am Donnerstagnachmittag insgesamt zwei Schweißbrenner zum Zerschneiden der Metallkonstruktion.

Bei einem der Geräte dürfte es zu dem unbemerkten Austritt von Propangas gekommen sein. Als mögliche Zündquellen gelten den Ermittlungen zufolge heiße, nachglühende Teilchen aufgrund der Arbeiten oder ein Schaltfunken einer elektrischen Installation. An Ort und Stelle liefen die Erhebungen weiter. Spezialisten von Bundes- und Landeskriminalamt waren weiterhin damit befasst.

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Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Feuerwehr Krems/Fischer
Ein Bild aus der Luft zeigt, dass ein Teil der Halle weggerissen wurde
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
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Auch die benachbarten Gleise wurden in Mitleidenschaft gezogen
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
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Per Hubschrauber wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht
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Für die Feuerwehr kein alltäglicher Einsatz
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
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Am frühen Nachmittag begannen die Lösch- und Bergearbeiten
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
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Aus der Luft wurde der Schaden begutachtet
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Auch ein Fahrzeug der Feuerwehr war von der Explosion betroffen
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Alles im Umkreis des Gebäudes wurde beschädigt
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Trotz der Zerstörungen des eigenen Geräts …
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… beteiligte sich die Betriebsfeuerwehr des Unternehmens an den Aufräumarbeiten
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Am Einsatzort zeigten sich Szenen der Verwüstung
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Gefahren für die Umgebung bestehen aber laut Unternehmensangaben nicht
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
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In Summe waren etwa 60 Feuerwehrleute im Einsatz
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
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Die Rettungsdienste versorgten die Verletzten
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Darunter auch zwei Leichtverletzte, die sich nicht direkt beim Gebäude aufgehalten haben dürften
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Das Areal im Kremser Industriegebiet ist komplett zerstört
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Zahlreiche Einsatzkräfte suchten zu Beginn nach Verschütteten
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Die Wände der Fabrikshalle wurden bei der Explosion in alle Himmelsrichtungen verteilt
Explosion eines Industriegebäudes in Krems
Landesfeuerwehrkommando
Die Berge- und Aufräumarbeiten liefen am Donnerstagnachmittag

Toter Arbeiter von externer Firma

Die Landespolizeidirektion Niederösterreich machte am Freitag auch Angaben zum Todesopfer. Beim Arbeiter, der nach längerer Suche leblos in der explodierten Halle entdeckt worden war, handelt es sich Loidl zufolge um einen in Linz wohnenden, 33 Jahre alten bosnischen Staatsbürger. Dessen bei der Explosion schwer verletzter Kollege, ein 26-Jähriger, wohnt ebenfalls in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Leichte Blessuren erlitt nach Angaben des Polizeisprechers eine 29-jährige Feuerwehrfrau aus dem Bezirk Lilienfeld. Die Demontagearbeiten der beiden Männer waren in der Halle aus Sicherheitsgründen von dem Mitglied der Betriebsfeuerwehr begleitet worden.

In Krems und Umgebung war die Explosion am Donnerstag weithin wahrnehmbar gewesen. Die Halle wurde zerstört und glich einem Trümmerhaufen, die Polizei sprach am Freitag von einem Totalschaden. Auch umliegende Gebäude wurden in Mitleidenschaft gezogen. Eine genaue Schadenssumme konnte aber noch nicht beziffert werden. Das betroffene Unternehmen gab nach der Explosion Entwarnung und betonte, dass keine Chemikalien ausgetreten seien. Außerdem gehe von den Betriebsanlagen keine weitere Gefahr aus.