Umwelt & Klima

Gerasdorf schränkt Bauflächen ein

Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) klagt über einen zu hohen Anteil an versiegelter Fläche. Weil Bauträger in den vergangenen Jahren zu wenig auf den Erhalt von Freiflächen geachtet hätten, beschränkt die Gemeinde nun die Baufläche jedes Projekts.

Der zu hohe Anteil an Asphalt und Beton im Ort führt zu Problemen, heißt es von der Gemeinde: Wenn es regnet, fließe das Wasser nicht ab. Wenn die Sonne scheint, werde es unerträglich heiß. Die Gemeinde möchte der Verbauung und Versiegelung nun mit einer neuen Verordnung einen Riegel vorschieben.

Bei jedem zukünftigen Bauprojekt müssen in Gerasdorf 20 Prozent der Fläche frei bleiben. Diese Bereiche dürften weder verbaut noch unterkellert werden. Sie sollen ausschließlich der Natur als Sickerfläche und für Artenvielfalt dienen. Durch verdunstendes Wasser erhoffe man sich außerdem im Sommer einen kühlenden Effekt, so Planungsstadtrat Robert Bachinger (SPÖ).

Die neue Maßnahme gilt jedoch nur für zukünftige Bauprojekte. Vorhaben, die bereits im Bau oder bewilligt sind, sind davon nicht betroffen. Die Gemeinde plant jedoch noch weitere Verschärfungen, um den Bauboom unter Kontrolle zu bekommen, denn in Gerasdorf werde viel zu dicht gebaut. Mit der 20-Prozent-Regel und weiteren Maßnahmen hofft Vizebürgermeister Dietmar Ruf (FPÖ), den ursprünglich dörflichen Charakter erhalten zu können.