Endlich – könnte man sagen – schafft es „Carmen“ auf die Bühne der Burg Gars, war doch die Aufführung bereits in den vergangenen beiden Jahren, 2020 und 2021, geplant gewesen. Die Coronavirus-Pandemie machte diesem Vorhaben allerdings einen Strich durch die Rechnung. Unter der Regie von Dominik Wilgenbus wird das Stück nun diesen Sommer bis 6. August gezeigt.
Zurückgeblickt wurde in einer Aussendung von Intendant Johannes Wildner auf eine ungewöhnlich lange Vorbereitungszeit, die Chancen, aber auch Herausforderungen geboten habe. Ein Opernensemble auf diese Art und Weise zusammenzuhalten sei „ein Kraftakt“. Verändert habe sich seit Planungsbeginn vor allem die künstlerische Konzeption.
Eine andere „Carmen“ als noch vor der Pandemie
„Bei den Vorbereitungen im Herbst 2019 hatten wir einen gänzlich anderen Blickwinkel als ein halbes Jahr später am Beginn der Pandemie, die uns plötzlich mit einem völlig neuen Gefühl für Probleme konfrontiert hat. Und vor kurzem kam der Ukraine-Krieg, der unsere Perspektive unter anderem im Hinblick auf militärische Macht als todbringendes Element der Auseinandersetzung grundlegend verändert und unzählige Fragen aufgeworfen hat“, betonte Wildner.
Nach zwei Jahren der coronavirusbedingten Einschränkungen werde nun „Oper in ihrer mitreißendsten Form“ geboten, blickte der Intendant voraus. Neben großem Chor und Orchester sowie „herausragenden Solistinnen und Solisten“ warte man mit „einem inszenatorischen Feuerwerk“ auf.
Für die Titelrolle wurde Ljubica Vraneš gewonnen. Die Mezzosopranistin ist seit 2011 Ensemblemitglied am Nationaltheater Belgrad. Die Partie des Don José wird von dem in Gars bereits bekannten Oscar Marin interpretiert. Der spanische Tenor trat auf verschiedenen Bühnen schon gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern wie Karan Armstrong oder Agnes Baltsa auf.