Eines haben Roger Federer, Rafael Nadal und Dominic Thiem gemeinsam: Sie alle fingen vor ihrer großen Tennis-Karriere klein an – manche von ihnen bei der Spring Bowl. Zum 42. Mal findet Österreichs größtes Jugendturnier statt – heuer auf der Anlage des Union Parkclub St. Pölten. In die Siegerliste trugen sich bereits heimische Stars wie Alexander Antonitsch, Stefan Koubek und Tamira Paszek ein.
Der bislang letzte österreichische Spring-Bowl-Sieger ist Jurij Rodionov. Der 22-Jährige aus Matzen (Bezirk Gänserndorf) gewann das Turnier 2017 und erlebte seitdem einen steilen Aufstieg. Mittlerweile kletterte Rodionov auf Weltranglisten-Position 130 und löste damit am Montag Dominic Thiem als Österreichs Nummer eins ab.
Eindrücke von der Spring Bowl
Österreichs größtes und wichtigstes Jugendturnier findet heuer zum 42. Mal statt. Bis Samstag schlägt der heimische Nachwuchs noch gegen die besten Talente der Welt auf.
„Die Spring Bowl hat so viel Tradition, dass heuer wieder Spieler aus 28 Nationen mit dabei sind – von Neuseeland bis Japan“, freut sich Veranstalter Raimund Stefanits im Gespräch mit noe.ORF.at. „Für unsere Talente ist das eine große Herausforderung und auch eine Standortbestimmung, wo sie im internationalen Vergleich stehen.“
Heimische Talente mit Aufholbedarf
Aktuell fällt dieser Vergleich nicht so erfolgreich aus, wie sich das viele rot-weiß-rote Tennisfans wünschen würden. ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer sieht in der Nachwuchsarbeit viel Luft nach oben. „Man merkt sowohl bei den Mädchen als auch bei den Burschen, dass wir Aufholbedarf haben. Deshalb versuchen wir die Trainingsmöglichkeiten in Österreich so gut wie möglich zu optimieren.“
Sollte das gelingen, hofft Melzer bei den nächsten Ausgaben der Spring Bowl auf stärkere österreichische Beteiligung. Heuer ist Tamara Kostic die größte heimische Hoffnung bei den Mädchen. Die 16-jährige Wienerin steht in den Top-100 der Jugend-Weltrangliste und hat hohe Ziele. „Ich will so weit nach vorne kommen wie möglich – am besten natürlich bis zur Nummer eins. Das ist ein großes Ziel von mir.“
Traiskirchnerin schafft Achtelfinal-Einzug
Bei den Burschen gehört Joel Schwärzler zu den möglichen Stars von morgen. Der 16-jährige Vorarlberger wird in der Südstadt von Jürgen Melzer trainiert und eifert vor allem spanischen Vorbildern nach. „Ich mag Rafael Nadal wegen seiner unglaublichen Einstellung und Fernando Verdasco, weil er eine super Vorhand hat.“
Grund zur Freude gab es am Dienstag vor allem aus niederösterreichischer Sicht. Die 17-jährige Claudia Gasparovic aus Traiskirchen (Bezirk Baden) erreichte nach hartem Kampf das Achtelfinale. „Ich finde, dass ich ziemlich gut gespielt habe und freue mich über den Sieg. Mein großes Ziel ist es, eines Tages an die Weltspitze zu kommen und Grand Slams zu spielen.“