Wie stellt sich die Jugend von heute ihre Zukunft vor? Und welche Veränderungen braucht es seitens der EU? Diese und viele weitere Fragen wurden beim Europatag in den Wiener Neustädter Kasematten besprochen. Im Rahmen des Europäischen Jahrs der Jugend stellte man auch den Europatag heuer unter das Motto „Invest in Youth“.
„Wir müssen auf die Anliegen der Jugend hören und ihnen eine Stimme geben. Denn die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden von der nächsten Generation in Zukunft getragen“, so Europa-Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Die Jugendlichen hatten im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Möglichkeit, selbst Themen einzubringen, die für sie entscheidend sind. Klimawandel, Sicherheit im Internet sowie europäische Flüchtlingspolitik standen im Vordergrund.
Jugendliche sind „EU-phorisch“
Im Vorfeld der Veranstaltung wurden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, ihre Ideen und Zukunftswünsche mittels Audio- oder Videobeiträgen sowie schriftlichen Einsendungen zu formulieren. Online konnte dann für die besten Beiträge abgestimmt werden. Die besten fünf wurden beim Europatag ausgezeichnet. Für die Gewinnerklassen gab es regionale Einkaufsgutscheine im Wert von 200 Euro.
Auch bei den eingesendeten Beiträgen zeichnete sich ab, dass das Thema Umwelt und Klimawandel den Jugendlichen besonders am Herzen liegt. Regionales Einkaufen, die Gefahr des Mikroplastik und das Thema Häuserbegrünung wurden beispielsweise hervorgehoben.
Zu Gast in Wiener Neustadt war auch der deutsche YouTuber Marvin Neumann, der auf seinem YouTube-Channel unter dem Motto „Politik aber GEIL“ komplexe politische Sachverhalte einfach erklärt. In seinem Impulsvortrag hieß es: „Der Grundbaustein für eine gemeinsame solidarische EU ist für mich Empathie. Sich in das Gegenüber hineinversetzen und so Kompromisse schaffen“.
Bürgerbeteiligungsprozesse im Gange
Im Rahmen des Europa-Forums Wachau finden bereits seit 2018 sogenannte „Salons Europa-Forum Wachau“ statt. Dabei werden Bürgerinnen und Bürger aktiv in den politischen Diskurs mit eingebunden und können ihre Anliegen einbringen.
Eine ähnliche Vorgehensweise ist jetzt bei den Vorschlägen und Themen der Jugendlichen geplant. Auch sie sollen über den Europatag hinaus, nämlich Ende Juni beim Europa-Forum Wachau, aufgegriffen und später Teil des EU-Forderungspapiers werden. Dieses Papier wird üblicherweise im Herbst in Brüssel übergeben. „Damit tragen wir die Stimme unserer Jugend direkt nach Brüssel“, so Landesrat Eichtinger.