Abseits der Sicherung eines gesunden Wildbestandes und dem Erhalt von Lebensräumen zähle die Verkehrssicherheit zu den zentralen Aufgaben der Jägerschaft, heißt es beim niederösterreichischen Landesjagdverband. Seit dem Jahr 2008 haben die Jägerinnen und Jäger demnach knapp 117.000 Wildwarngeräte an den Begrenzungspflöcken entlang von Landesstraßen angebracht. Das entspricht einer Sicherung von 1.650 Straßenkilometern. Die Geräte geben ein Signal ab oder blinken, damit sich Wildtiere von der Straße fernhalten.
Die Investitionssumme für die Geräte trägt zu zwei Drittel die niederösterreichische Jägerschaft und zu einem Drittel das Land Niederösterreich. Die Kosten für die Planung der Wildwarnprojekte und die wissenschaftliche Betreuung finanziert der niederösterreichische Jagdverband.

Auf diese Weise sollen Unfälle mit Wildtieren auf ein Minimum reduziert werden. Das sei auch dringend nötig: Alle 16 Minuten ereignet sich in Niederösterreich ein Unfall mit einem Wildtier, mehr als 100 Personen wurden zudem 2020 alleine in Niederösterreich verletzt.
Zunahme an Wildtierunfällen
Die Zahl der Unfälle stieg zuletzt laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) im Jahresvergleich sogar weiter an, von 30.000 auf etwa 33.000. Ein möglicher Grund: Wegen der Pandemie seien in den Revieren mehr Freizeitsportler und Ausflugstouristinnen unterwegs gewesen, so der Jagdverband.
Die Offensive der Jägerschaft für mehr Wildwarngeräte sei auch eine Reaktion auf diese besorgniserregende Entwicklung, wie es heißt – und sie habe zuletzt bereits zu positiven Ergebnissen geführt, so Landesjägermeister Josef Pröll in einer Aussendung: „Mit diesen Maßnahmen konnten etwa die Nachtunfälle mit Rehwild um 70 Prozent reduziert werden."
Das zeige „den enormen Nutzen der Leistungen, die die Jägerinnen und Jäger täglich in ihren Revieren erbringen.“ Generell soll der Tag der Jagd auf den systemrelevanten Nutzen dieses Bereichs und die hohe Verantwortung der Jägerinnen und Jäger aufmerksam machen, heißt es beim Landesjagdverband.