Schienen von vorne mit Bauarbeitern im Hintergrund
ÖBB/Robert Deopito
ÖBB/Robert Deopito
Verkehr

Ab Dezember wieder Direktzug nach Prag

Auf der Franz-Josefs-Bahn wird es ab Dezember wieder eine direkte Verbindung von Wien über Gmünd nach Prag geben. Unter dem Namen „Silva Nortica“ lässt man die Strecke wieder aufleben. Außerdem soll das grenzüberschreitende Bahnfahren billiger werden.

Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember soll es täglich eine Verbindung Wien Franz-Josefs-Bahnhof – Prag und retour geben. An Wochenenden sind jeweils zwei Fahrten geplant. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) präsentierten das Projekt am Montag in Wien.

Mikl-Leitner sprach von einem „Herzensprojekt im öffentlichen Verkehr“, das vor allem für die Bevölkerung im Wald- und Weinviertel die Tore zum Nachbarn Tschechien weiter öffnen werde. Die Landeshauptfrau erinnerte zudem daran, dass auch eine Direktverbindung von Brünn zum Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) in Planung sei.

Gewessler, Mikl-Leitner und Schleritzko zeigen Plakat mit Zugverbindung
NLK Pfeiffer
Bundesministerin Leonore Gewessler, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (v.l.) stellten die neue Direktverbindung am Montag vor

Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Tickets soll fallen

Die Franz-Josefs-Bahn sei für immer mehr Menschen eine wichtige Verbindung, um klimaschonend und komfortabel vom Waldviertel nach Wien und umgekehrt zu reisen, so Mikl-Leitner. „Silva Nortica“ werde nicht nur ein Bindeglied für Wien und Prag, das neue Angebot ab Dezember bedeute zudem eine zusätzliche Verbindung im täglichen Regelverkehr. Speziell für die Waldviertler bedeute es, dass ein weiterer Zug aus der Region nach Wien und retour zur Verfügung stehe.

Die „Öffis“ sollen zum besten Verkehrsmittel werden, sagte Gewessler. Dazu seien moderne Infrastruktur, das passende Angebot sowie Leistbarkeit notwendig, verwies die Ministerin auf das Klimaticket. Zudem kündigte sie an, dass das Abgabenänderungsgesetz in Begutachtung gehe. Mit dem Gesetz soll die Umsatzsteuer auf grenzüberschreitende Bahntickets ausgesetzt werden, „damit grenzüberschreitendes Bahnfahren nicht nur attraktiver wird, weil es einen Zug gibt, sondern auch weil es günstiger wird“, so Gewessler.

Zug Vindobona im Bahnhof Sigmundsherberg ohne Jahresangabe
Büro LR Schleritzko/Wolfgang Andraschek
Bis 1996 gab es mit „Vindobona“ eine Direktverbindung nach Prag

Drei Stunden Fahrtzeit von Gmünd nach Prag

Die Verbindung Wien – Prag auf der Franz-Josefs-Bahn habe auch eine „starke regionale Komponente“, betonte die Klimaschutzministerin bei der Präsentation am Montag. Ab 2025 seien zwei Zugspaare täglich geplant, so Gewessler.

Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) wies darauf hin, dass ab 11. Dezember erstmals seit 26 Jahren wieder Züge auf der Franz-Josef-Bahn von Wien nach Prag und retour verkehren würden. Die Fahrzeit werde etwa fünf Stunden betragen, von Gmünd in die tschechische Hauptstadt drei Stunden.