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Vom Weinfass zum Schwimmbecken

In Österreich gibt es nur wenige Poolerzeuger, die ausschließlich im Inland produzieren – einer davon ist die Firma Leidenfrost, die ihre Schwimmbecken in Eggenburg (Bezirk Horn) fertigt. Ursprünglich war der Poolerzeuger eine Fassbinderei.

500 Schwimmbecken werden jährlich am Standort in Eggenburg produziert. Damit ein Pool in der gewünschten Größe und Form gebaut werden kann, müssen Modelle entwickelt werden, die über Jahre in Verwendung sind. „Die Entwicklung eines Modells, von der Idee bis zur fertigen Form, dauert etwa ein Jahr“, erklärt Geschäftsführer Johann Poinstingl.

Die Schwimmbecken werden aus Glasfaserverbundkunststoff hergestellt. Mit diesem Werkstoff arbeitet die Firma im Waldviertel schon seit fast 70 Jahren. „Mein Schwiegervater war gelernter Fassbinder und hat aus diesem Material Weintanks und Bottiche hergestellt. 1972 wurde dann der erste Pool gefertigt“, erzählt Poinstingl. Seit den 1990er-Jahren erzeugt die Firma Leidenfrost nur noch Schwimmbecken.

„Im Fokus“: Poolerzeuger Leidenfrost

In Österreich gibt es nur noch wenige Poolerzeuger, die ausschließlich im Inland produzieren. Die Firma Leidenfrost fertigt ihre Schwimmbecken in Eggenburg im Waldviertel.

Pool entsteht Schicht für Schicht

Ob Sommer oder Winter – in den Werkshallen wird bei einer konstanten Temperatur von 22 Grad gearbeitet. Denn: „Materialien, wie Harze, lassen sich bei dieser Umgebungstemperatur am besten verarbeiten“, so Poinstingl. Entwicklung und Produktion der Firma finden ausschließlich am Standort in Eggenburg statt.

In den Werkshallen wird Schicht für Schicht der Pool aufgebaut. Die Arbeit muss präzise und schnell erledigt werden. Die Mitarbeiter tragen Glasfasermatten, die mit Harz getränkt werden, auf das Schwimmbecken auf. Ein heikler Arbeitsschritt, denn dabei dürfen keine Luftblasen entstehen. Es dauert eine Woche bis alle Schichten aufgetragen sind und der Pool in einer Hitzekammer getrocknet ist.

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In den Werkshallen hat es zu jeder Jahreszeit 22 Grad

Bereits 40 Prozent Exportquote

55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der Firma beschäftigt. „Das beste Material nützt nichts, wenn man keine guten Mitarbeiter hat. Unsere Mitarbeiter sind daher unser größtes Gut“, betont Johann Poinstingl. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren, in denen viele aufgrund der Pandemie vorwiegend Zuhause waren, ist die Nachfrage nach Pools deutlich gestiegen. Mittlerweile werden die Schwimmbecken aus Niederösterreich auch in die Schweiz und nach Deutschland geliefert. Die Exportquote liegt bei 40 Prozent.