Kirche Göttweig
Josef Herfert
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Religion

Neues Pfingstbild für Göttweiger Hochaltar

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs fehlt in der Stiftskirche Göttweig das Pfingstbild, eines von sechs Wechselbildern für den Hochaltar. Nun fertigte der Künstler Raphael Bergmann ein neues an. Am 26. Mai wird dieses erstmals in der Stiftskirche zu sehen sein.

2019 wurde der in Graz lebende bildende Künstler Raphael Bergmann damit beauftragt, die Lücke zu schließen und ein neues Gemälde anzufertigen. Zu Christi Himmelfahrt, am 26. Mai um 18.00 Uhr, wird das Bild bei der von den Mönchen gesungenen Vesper erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Künstler arbeitete im Herbst und Winter 2021/22 an dem Gemälde in klassischer Öltechnik. Es dominiert kräftiges Rot, „das Sinnbild für das Feuer des Heiligen Geistes“, heißt es in einer Aussendung des Stifts Göttweig (Bezirk Krems). Die Figuration zeige „die um den Abendmahltisch mit Maria, in markant blauem Gewand, versammelten Apostel und JüngerInnengemeinde“.

Bergmann: „Pfingsten ist der skizzenhafte Beginn“

Die augenfälligste Neuerung zu den alten Gemälden ringsum in der Stiftskirche liege neben der kräftigeren Farbgebung in der skizzenhafteren Behandlung der Form der Gestalten sowie den frei gelassenen Flächen im Vordergrund, heißt es. In dieser Gestaltung liege auch eine theologische Aussage. „Pfingsten ist der skizzenhafte Beginn, noch nicht die Vollendung der Kirche. Kirche, die Gemeinschaft der vom Heiligen Geist Inspirierten und an Christus Glaubenden, ist auf Zukunft hin offen. In ihr formt sich vieles erst und ist in beständiger Entwicklung“, so der Künstler.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Pfingstbild für Göttweig des Künstlers Raphael Bergmann
Werner KRUG
Dieses Bild des Künstlers Raphael Bergmann wird künftig zu Pfingsten den Hochaltar der Stiftskirche in Göttweig schmücken
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Josef Herfert
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Mönche wählten Motiv aus fünf Entwürfen

Raphael Bergmann wurde 1959 geboren und gehörte von 1983 bis 1995 dem Göttweiger Konvent an. Nach seinem Austritt aus dem Kloster widmete er sich beruflich seiner Leidenschaft, der Malerei. Unter anderem präsentierte er 2018 in einer großen Ausstellung im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten eine Bilderserie frei nach Motiven des Kremser Johann Martin Schmidt.

Eine Folge davon war der Auftrag für das nun vorliegende Gemälde für das Benediktinerstift Göttweig. In einem mehrjährigen Prozess konnten die Patres aus fünf Entwürfen, die in den Gemeinschaftsräumen des Klosters ausgestellt waren, ihren Favoriten wählen.