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Wirtschaft

Ölfeldausrüster fährt weiter Gewinne ein

Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) hat im ersten Quartal 2022 kräftig zulegen können. Die Firma mit Sitz in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) verbucht einen Gewinn von 11,4 Mio. Euro – die hohe Nachfrage ist vom Ukraine-Krieg ausgelöst worden.

„Der Krieg in der Ukraine zeigt massive Auswirkungen auf die weltweiten Energiemärkte“, sagte SBO-Vorstandschef Gerald Grohmann am Donnerstag laut einer Mitteilung. „Er hat in vielen Regionen verstärkte Investitionen in Exploration und Produktion ausgelöst, um Versorgungssicherheit mit Öl und Gas zu gewährleisten. Das spiegelt sich in unserem Geschäft wider, das von einem dynamischen Anstieg der Nachfrage profitierte.“ SBO produziert hochspezialisierte Bohrstangen für die Öl- und Gasförderung.

Der Auftragseingang des im ATX der Wiener Börse notierten Unternehmens wurde im Vergleich zum ersten Quartal 2021 auf 129,1 Mio. Euro mehr als verdoppelt, der Umsatz stieg um 70 Prozent auf 100,5 Mio. Euro und unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 11,4 Mio. Euro, nach einer Million Nettogewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Auftragsstand Ende März: 144,2 Mio. Euro
Auftragsstand Ende Dezember 2021: 111,7 Mio. Euro

Ergebnis pro Aktie 1. Quartal 2022: 0,72 Euro
Ergebnis pro Aktie 1. Quartal 2021: 0,06 Euro

Im ersten Jahresviertel hat SBO sein Betriebsergebnis auf 15,5 Mio. Euro mehr als vervierfacht. Die Nettoliquidität betrug 12,3 Mio. Euro und das Gearing verbesserte sich auf minus 3,4 Prozent. Das Book-to-Bill-Ratio, das als Kennzahl den Auftragseingang ins Verhältnis zum Umsatz setzt und ein Indikator für die mittelfristige Entwicklung ist, lag weiterhin deutlich über 1.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug im ersten Quartal 2022 mit 3,8 Mio. Euro (nach 5,2 Mio. Euro) ausgewiesen. Die Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) lagen bei 5,0 Mio. Euro (nach 4,3 Mio. Euro).

Ölfeldausrüster will bei Erneuerbaren mitmischen

Gleichzeitig erhalte aber auch der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen durch die aktuelle Situation einen starken Anschub. Der Ölfeldausrüster habe deshalb erste Marktsondierungen gestartet, um bis 2030 einen neuen Geschäftsbereich aufzubauen, so Grohmann.

Für 2022 erwartet SBO einen weltweiten Anstieg der Explorations- und Produktionsausgaben um mindestens 16 Prozent. Während der Ukraine-Krieg zwar die Öl- und Gasproduktion außerhalb Russlands beflügelt, könnten Verzögerungen in den Lieferketten und verschärfte Sanktionen das Wachstum der Weltwirtschaft dämpfen, so die Annahme. „Alles in allem sollten für unser Geschäft aber die positiven Effekte der steigenden Nachfrage überwiegen“, meint Grohmann.