LA GACILLY-BADEN PHOTO
APA/HANS PUNZ
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Kultur

Fotofestival La Gacilly zieht es „Nordwärts!“

Bei der fünften Auflage steht das Open-Air-Fotofestival „La Gacilly Baden-Photo“ heuer von 9. Juni bis 16. Oktober unter dem Motto „Nordwärts!“. Die Schau erstreckt sich über eine Strecke von sieben Kilometern.

Ausgehend vom Besucherzentrum am Brusattiplatz in Baden können sich Besucherinnen und Besucher für eine Garten- oder eine Stadtrunde entscheiden. Integriert in den öffentlichen Raum sind in diesem Jahr bei freiem Eintritt etwa 1.500 Fotografien in unterschiedlichsten Größen in der ganzen Stadt zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Künstlerinnen und Künstler aus Nordeuropa, die uns Skandinavien „auf eine ganz besondere Weise“ näherbringen sollen, wie es heißt.

Mit unterschiedlichen Ansätzen teilen die ausstellenden Fotografen aus dem hohen Norden laut einer Aussendung „eine Sichtweise, die mit Poesie vermischt ist, gelegentlich einen Hauch von Surrealismus aufweist, aber immer darauf bedacht ist, das Bewusstsein für ein besseres Verständnis der Welt von morgen zu schärfen“.

Einsamkeit und wilde Natur

„Für die Bewohner Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens sind die Einsamkeit und die wilde Natur ein wesentlicher Bestandteil ihrer Beziehung zur Welt“, heißt es auf der Homepage des Fotofestivals. „Sie beuten die Früchte der Natur nicht blindlings aus, sondern versuchen zu verstehen, wie alles funktioniert, und beobachten es mit einem fürsorglichen Auge. Ihr Wissen und ihr ständiger Wunsch, mehr über Flora und Fauna zu erfahren, führen dazu, dass sie sich sehr für die Achtung der Natur einsetzen.“

Ullmann Emmanuel Honorato Vasquez
Festival La Gacilly-Baden Photo / Emmanuel Honorato Vázquez
Die Fotografien sind an unterschiedlichen Orten in Baden zu bestaunen, hier eine Aufnahme aus dem Vorjahr

Zustand der Umwelt im Fokus

Im zweiten Erzählstrang des Festivals beleuchten die Fotografen Nick Brandt und Mathias Depardon den Zustand der Umwelt. „This Empty World“ von Nick Brandt ist eine Illustration einer Welt, in der für Tiere, die von der menschlichen Entwicklung überwältigt werden, kaum noch Platz zum Überleben ist. Mathias Depardon zeigt mit „Die Tränen des Tigris“, dass der Garten Eden existiert und in Gefahr ist. Das am Zusammenfluss von Tigris und Euphrat gelegene größte Feuchtgebietsökosystem Westeurasiens, das 2016 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, droht heute auszutrocknen.

Abgerundet wird das Programm von einer fotografischen Würdigung zu „100 Jahre Niederösterreich“ – mit der Arbeit des 20-jährigen Gregor Schörg über das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal (Bezirk Scheibbs), das einen der größten Urwälder Mitteleuropas birgt und im Juli 2017 zum UNESCO-Weltnaturerbe erhoben wurde.