Glasfaserkabel
ORF
ORF
Wirtschaft

Glasfaser am Land bringt „Chancengleichheit“

Die Pandemie hat es deutlich gezeigt: Ohne leistungsfähiges und schnelles Internet wird es für Unternehmen und Privatpersonen in ländlichen Regionen schwierig. In neun Gemeinden startet die Landesglasfasergesellschaft nöGIG nun mit dem Ausbau.

Alle Gemeinden liegen im Bezirk Neunkirchen, gefeiert wurde der Ausbau mit einem Spatenstich in Kirchberg am Wechsel. Die Mindestquote, damit die Landesgesellschaft nöGIG den Ausbau übernimmt, beträgt 42 Prozent. Von zehn Haushalten müssen also vier zustimmen, dass sie Glasfaser im Ort haben möchten.

In der Buckligen Welt hat man zehn Jahre lang für das schnellere Internet gekämpft, sagten die Bürgermeister beim Spatenstich. Als Quantensprung bezeichnete Willibald Fuchs (ÖVP), Bürgermeister von Kirchberg am Wechsel, das Projekt: „Weil wir den Anschluss in die ganze Welt kriegen. Egal, wo man sitzt – in der Großstadt Wien oder in einem kleinen Dorf wie Kirchberg –, man ist gleichschnell online unterwegs.“

In diesen Gemeinden erfolgte am Freitag der Spatenstich

Internetinfrastruktur als Standortvorteil

Und dieses leistungsfähige Internet bringt wirtschaftliche Vorteile für die Gemeinden, sagte Wirtchaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). „Wir haben gesehen, wie schnell sich der Bedarf vergrößert innerhalb kürzester Zeit. Dafür brauchen wir eine Versorgung mit breitbandfähigem Internet.“ Die nöGIG fokussiere sich auf Haushalte im ländlichen Raum.

Digitalisierung löse bei vielen Menschen Ängste aus, hieß es beim Spatenstich, manche würden um ihren Job fürchten oder Sorgen haben, nicht mehr mitzukommen. Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) plädierte beim Spatenstich für mehr Aufklärung: „Was früher Straßen waren, damit wir entlegenere Regionen erreichbar machen und an die Welt anschließen, ist heute das Internet. Es geht um eine Chancengleichheit zwischen Regionen.“

In Niederösterreich treibt die nöGIG derzeit in 47 Gemeinden den Glasfaserausbau voran. Im Bezirk Neunkirchen werden in den Gemeinden 3.500 Haushalte ans Netz angeschlossen, 143 Kilometer an Trassen werden verlegt. 30 Kilometer von Kirchberg entfernt, in Lanzenkirchen (Bezirk Wiener Neustadt), gibt es Glasfaser bereits: „Alle sind begeistert“, sagte Bürgermeister Bernhard Karnthaler (ÖVP). „Früher ist das Internet teilweise gar nicht gegangen, jetzt geht es überall gleich gut. Über die Hälfte der Haushalte sind angebunden.“