Soja
Landwirtschaft

Teurer Dünger: Landwirte bauen mehr Soja an

Mit 30.928 Hektar hat Niederösterreich im Bundesländervergleich heuer erstmals die größte Sojaanbaufläche. Österreichweit bauen immer mehr Landwirte Soja an, was auch an den hohen Düngerpreisen liegen dürfte.

Die Anbauflächen von Sojabohnen in Österreich wurden für die diesjährige Ernte auf 92.488 Hektar ausgeweitet (plus 22 Prozent), der Verein Soja aus Österreich erwartet somit eine zusätzliche Erntemenge von 45.000 Tonnen. Dadurch lasse sich „die Eiweißlücke in Österreich weiter reduzieren“, so der Verein.

In Niederösterreich bauen 4.707 Landwirte Soja an, 34 Prozent davon sind Biobauern. Die Anbaufläche ist im Vergleich zum Vorjahr um 7.000 Hektar auf erstmals mehr als 30.000 Hektar gestiegen. Im Schnitt kultiviert ein niederösterreichischer Ackerbauer dem Verein Soja in Österreich zufolge 6,57 Hektar Sojabohne auf seinen Feldern.

Soja braucht keinen Stickstoffdünger

In Österreich bauen 14.763 Landwirte Soja an, das sind um 2.591 mehr als im Vorjahr. Im Schnitt hat jeder vierte Ackerbauer Soja in seine Fruchtfolge eingebaut. Dass der Anbau für immer mehr Landwirte attraktiv wird, führt man unter anderem auf die aktuell hohen Düngerpreise zurück. Die Sojabohne kommt nämlich ohne Stickstoffdünger aus. Außerdem gebe es eine starke Nachfrage aus dem Futtermittel- und Lebensmittelbereich.

Nach Mais, Weizen und Gerste ist Soja mittlerweile in Österreich die viertgrößte Ackerkultur. Bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich begrüßt man den Trend zum Sojaanbau. Damit könne man bei Futtermitteln die Importabhängigkeit verringern. Zudem könne man damit für vegetarische und vegane Lebensmittel sorgen, sagte Pflanzenbaudirektor Manfred Weinhappel gegenüber noe.ORF.at.

Höchster Bioanteil im Burgenland

Im Bundesländervergleich haben das Burgenland und Oberösterreich nach Niederösterreich die größten Anbauflächen. 85 Prozent der heimischen Sojaflächen befinden sich in diesen drei Bundesländern. Im Burgenland beträgt die Anbaufläche 28.016 Hektar, mit 51 Prozent hat man den höchsten Bioanteil in Österreich. Oberösterreich verzeichnet erstmals mehr als 20.000 Hektar Sojaanbaufläche, der Anstieg fiel mit 31 Prozent besonders stark aus.

In den westlichen Bundesländern ist der Sojaanbau noch nicht verbreitet. In Tirol und Vorarlberg bauen dem Verein Soja in Österreich zufolge jeweils drei Landwirte Soja auf insgesamt elf Hektar an. Wien ist das einzige Bundesland, in dem die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist. Nach 310 Hektar im vergangenen Jahr sind es heuer 214 Hektar.