Leerstehende Geschäfte in der Alser Straße
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Wirtschaft

Flexible Gesetze sollen Ortszentren beleben

Das Problem ist nicht neu, verschärft sich aber laufend: Leere Geschäftslokale in Ortskernen und Innenstädten, Abwanderung der Betriebe in Fachmarktzentren an Ortsrändern. Die Wirtschaft fordert bessere Rahmenbedingungen, um Ortskerne wiederzubeleben.

„Unsere Ortszentren haben in den vergangenen Jahren an wirtschaftlicher Attraktivität verloren“, klagt der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker. Viele Betriebe seien wegen nicht mehr zeitgemäßer Rahmenbedingungen in die Peripherie abgewandert. Ecker fordert deshalb, dass veraltete Regelungen überdacht und rasch angepasst werden, damit die Ortszentren wieder aufblühen.

Ein gravierendes Problem sei der Denkmalschutz, der „eine wirtschaftlich darstellbare Sanierung oftmals unmöglich“ mache. Sinnvoll wäre daher, dass sich Denkmalschutzbescheide "zukünftig nur auf die schützenswerten Teile eines Objektes erstrecken“, so Ecker. Im Landes-Wirtschaftsparlament wurde deshalb nun ein Maßnahmen-Paket vorgeschlagen, das Betriebsansiedelungen und Änderungen von Flächennutzungen in Ortszentren erleichtern soll.

Kampf gegen Online-Handel

Dem Trend zum Onlinehandel könne man laut Nina Stift, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, nur durch ein breites Angebot und veränderte Nutzungen in den Zentren entgegenwirken, damit sich wieder vermehrt Betriebe ansiedeln. Die Wirtschaft fordert zudem, dass innerörtliche Betriebe bei Umbauten und Nutzungsänderungen Bestandsschutz genießen und in der Raumordnung Regelungen zur Baulandmobilisierung in den Kerngebieten festgelegt werden.

Darüber hinaus soll laut dem Antrag, den der Wirtschaftsbund an das Wirtschaftsparlament stellte, für kleinere, ortstypische Geschäfte mit Kundenverkehr die Genehmigungspflicht entfallen. Darunter fallen etwa Greißler, Fleischer oder auch Gasthäuser. „Mit dem Entfall der Genehmigungspflicht würde pro Fall eine Kostenersparnis von rund 2.000 bis 3.000 Euro erzielt werden. Gleichzeitig werden dadurch raschere Genehmigungsverfahren möglich“, erläutert Stift.