Mann im Rollstuhl
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SOZIALES

Behinderte Menschen oft lange arbeitslos

Rund ein Drittel der Langzeitarbeitslosen in Österreich ist behindert oder von einer chronischen Erkrankung betroffen, so der Bundesverband für Menschen mit Behinderungen (ÖZIV). Dieser fordert daher mehr arbeitsmarktpolitische Maßnahmen.

ÖZIV bietet ein Coachingprogramm an, dass Betroffenen neue Perspektiven im Berufsleben aufzeigen soll. Dabei gehe es darum, Chancen auf eine Einstellung zu erhöhen sowie gefährdete Arbeitsplätze zu erhalten, heißt es. „Besonders wichtig ist uns, dass wir eng mit allen Angeboten des bestehenden Unterstützungsnetzwerks zusammenarbeiten, um für jeden Einzelnen die beste Lösung zu erwirken“, betont ÖZIV-Geschäftsführer Gernot Reinthaler in einer Aussendung.

Das ÖZIV-Angebot kann österreichweit kostenlos genutzt werden, es wird vom Sozialministerium gefördert. Für die Herausforderungen im Job, die sich meistens automatisch auf das Privatleben durchschlagen, brauche es aber mehr Programme für behinderte Menschen, fordert ÖZIV.

„Mehr individualisierte, niederschwellige, Angebote für Menschen mit Behinderungen sowie chronischen Erkrankungen sind dringend notwendig, um beispielsweise die Folgen der Pandemie wie Long Covid rechtzeitig abfangen zu können", so Reinthaler. ÖZIV besteht in Österreich seit 20 Jahren und sieht sich als Stimme für eine inklusive Gesellschaft sowie für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderungen.

Tage der offenen Tür

  • 1. Juni, 10.00-14.00 Uhr: Waidhofen/Thaya, Kulturschlößl
  • 2. Juni, 9.00-13.00 Uhr:
    St. Pölten, BIZ Berufsinformationszentrum

Informationstage in Niederösterreich

Am Höhepunkt der Pandemie waren in Niederösterreich 17.000 Menschen langzeitarbeitslos. Mitte Mai 2022 waren es 8.000 Menschen. Wenn jemand länger als neun Monate arbeitslos ist, verringern sich statistisch gesehen die Chancen auf einen Job. Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranke trifft das besonders hart.

Um das Unterstützungsprogramm von ÖZIV bekannter zu machen, finden in Niederösterreich zwei Tage der offenen Tür statt. Dabei soll zwischen Land, Bund und ÖZIV diskutiert werden, wie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen verbessert und ausgebaut werden können.