Neun Wochen schulfreie Zeit für die Kinder sind von den Eltern zu organisieren. In fast allen Gemeinden wird zumindest zum Teil die Möglichkeit der Ferienbetreuung angeboten.
In 80 Prozent der Gemeinden handelt es sich um eine professionelle Betreuung, in vielen Fällen durch das Team, das auch die schulische Nachmittagsbetreuung abwickelt. Anders als das Ferienspiel, das oft von Vereinen wie Feuerwehr oder Musikverein punktuell nur an bestimmten Tagen organisiert wird, findet die Ferienbetreuung ganztägig von Montag bis mindestens Donnerstag statt.
In den meisten Gemeinden sechs Wochen und mehr
Die Familienland-GmbH des Landes evaluierte die Zahlen des Vorjahres. Dabei zeigte sich, dass von den 80 Prozent der Gemeinden, die eine Ferienbetreuung angeboten haben, wiederum 80 Prozent dieses Angebot sechs Wochen und länger aufrecht erhielten.
Familienlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung, zumal diese anhalte: „Immer mehr bieten immer längere Betreuung an. Und das ist ein Trend, der anhält, heuer werden es schon mehr als 80 Prozent der Gemeinden sein, die grundsätzlich etwas für die Familien anbieten.“
Insgesamt wurden diese Aktivitäten im Vorjahr mit 1,5 Millionen Euro gefördert, eine Million davon aus Bundesmitteln, eine halbe Million aus Landesmitteln. Das Land hatte die Förderung im ersten Pandemiejahr von 250 Euro pro Woche und Gruppe auf 500 Euro aufgestockt und dann beibehalten. Eine zentrale Rolle spielt die Familienland-GmbH, die von den Gemeinden für die Organisation herangezogen werden kann und unter anderem 220 Freizeitpädagoginnen und -pädagogen in dieser Zeit im Einsatz hat.
Zusätzlich zu den allgemeinen Angeboten in den Gemeinden gibt es auch spezielle Möglichkeiten, zumeist verbunden mit dem niederösterreichischen Familienpass. Etwa die „100 Jahre Niederösterreich-Ferienwoche“ im Juli im WIFI St. Pölten, die gratis angeboten wird, dazu kommt die digitale Lernwerkstatt als Plattform für digitale Lernbegleitung oder auch eine „Matchmaking“-Plattform, auf der Schüler und Studierende zum gemeinsamen Lernen zusammengebracht werden.
Auch Sommerschule in Startlöchern
Nicht zu verwechseln ist die Ferienbetreuung mit der Sommerschule, die wieder in den letzten beiden Ferienwochen als Vorbereitung auf den Schulbeginn angeboten wird. 6.300 Kinder besuchten diese Sommerschule in Niederösterreich im Vorjahr, das waren mehr als doppelt so viele wie im ersten Jahr 2020.
Die Vorbereitungen laufen auch heuer schon, sagte Landesrätin Teschl-Hofmeister. „Es wird erst einmal der Bedarf erhoben, ehe man klärt, wo diese Sommerschulstandorte sein werden, aber eines ist jetzt schon sicher, es werden wieder mehr werden.“ Ob Ferienbetreuung oder Sommerschule, die Nachfrage wächst und lässt damit auch das Angebot steigen.