Mann serviert Häppchen
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Wirtschaft

Aufholbedarf: Boom in Gastronomie und Eventbranche

Mit dem Rückgang der Coronavirus-Infektionen dürfen Feste, Hochzeiten und Events wieder ohne Einschränkungen abgehalten werden. Vieles wird nachgeholt. Die Veranstaltungsbranche erlebt einen regelrechten Boom. Das Personal ist allerdings knapp.

Viele Brautpaare mussten ihre Hochzeit aufgrund der Pandemie verschieben oder aufschieben. Jetzt sind die Feierlichkeiten wieder uneingeschränkt möglich und diese Möglichkeit nutzen viele Verliebte. Am Standesamt Mödling, wo jährlich 1.000 bis 1.200 Trauungen durchgeführt werden, sind in den nächsten Wochen laut Amtsleiter Walter Schwinger alle regulären Termine ausgebucht. „Die Buchungslage ist bei uns seit Jahren sehr, sehr stark. Speziell beim ersten Lockdown hatten wir natürlich eine Pause, aber mittlerweile ist das alles wieder aufgeholt.“

Neben der Hochzeitsbranche erleben auch Gastronomiebetriebe und Eventfirmen einen Boom. Viele Seminare und Firmenfeiern werden jetzt nachgeholt – von der Eröffnung bis zum Jubiläum. „Mit dem Start, als es geheißen hat, dass wieder gefeiert werden kann, sind die Anfragen förmlich explodiert“, schildert Gastronom und Caterer Georg Loichtl. „Im Vergleich zu 2019 sind wir wesentlich darüber.“

Ungenutzte Chancen durch fehlendes Personal

Diesen Trend spürt auch Eventausstatter Franz Stadlbauer. Er hat diese Saison mehr Aufträge als vor der Pandemie: „Die Buchungen sind voll im Laufen. Es ist jetzt wesentlich mehr los als vor der Krise. Das ist natürlich eine Chance.“ Diese Chance könne aber nicht immer genutzt werden, so Stadlbauer. Grund sei, dass den Unternehmen das erforderliche Personal fehle.

Mitarbeiter in Veranstaltungsraum in Schloss Luberegg
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Alle Hände voll zu tun gibt es derzeit für Eventfirmen. Die Zahl der Anfragen ist extrem hoch

Dieses Problem kennt auch Gastronom und Caterer Georg Loichtl. Er könne nicht alle Anfragen annehmen, wenn er seine Standards behalten möchte: „Wir können den Großteil der Veranstaltungen, die für die nächsten Monate geplant sind, gut abwickeln, müssen uns aber auch schon über Personalagenturen aus Wien behelfen, was natürlich dann zur Folge hat, dass sich die Kosten anpassen müssen.“

Im Schloss Luberegg in Emmersdorf (Bezirk Melk) wurde zwar das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht, aber im Vergleich zu den Sommermonaten der Jahre 2020 und 2021 werden auch hier wieder mehr Gäste erwartet. „Die Leute sind glücklich, dass sie endlich wieder hinausdürfen, wieder gemeinsam feiern können und gemeinsam Seminartage genießen können – das merken wir sehr stark“, so Junior-Chef Franz-Josef Pichler.