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Flughafen: Kerosin könnte knapp werden

Nach dem Unfall in der Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) hat die OMV den Flughafen informiert, dass es zu Engpässen bei der Kerosin-Versorgung kommen könnte. Noch ist unklar, wann die Raffinerie wieder in Betrieb genommen werden kann.

Die einzige Raffinerie Österreichs steht derzeit still, es wird also kein Kerosin hergestellt. Wie auch die Kronen Zeitung berichtet, hat die OMV als Vorsichtsmaßnahme nun den Flughafen in Schwechat darüber informiert, dass es zu Engpässen kommen könnte und Flieger nach Möglichkeit an anderen Flughäfen tanken sollten. Von Seiten des Flughafens heißt es, dass der Stillstand in der Raffinerie „keine Auswirkungen auf den Flugbetrieb“ habe.

Höhere Kosten für Airlines, aber nicht für Passagiere

Austrian Airlines (AUA) und die Ryanair-Gruppe, zu der auch Laudamotion mit Sitz in Schwechat gehört, haben bereits reagiert und tanken nun nach Möglichkeit an anderen Flughäfen. Dieses sogenannte „Tankering“ würde laut einem Ryanair-Sprecher aber „enorme Mehrkosten“ verursachen. Das bestätigt man auch bei der AUA: „Natürlich kann man nicht so effizient wie im Normalbetrieb fliegen“, so eine AUA-Sprecherin.

Für die Passagiere werde es keine Preiserhöhungen geben, auch Flugstreichungen seien derzeit weder bei der AUA noch bei der Ryanair-Gruppe geplant. „Die Airlines, die in Wien-Schwechat eine Heimatbasis haben, sollten bei der Verteilung des in Schwechat vorhandenen Kerosins bevorzugt werden“, sagte der Sprecher der Ryanair-Gruppe gegenüber noe.ORF.at. Man rechne aber mit der Unterstützung des Flughafens in Schwechat und appelliere an die OMV, die Kerosinversorgung am Standort sicherzustellen.

OMV will „völlig neues Versorgungssystem aufbauen“

Wann die Raffinerie in Schwechat wieder in Betrieb geht, sei derzeit nicht abschätzbar, sagt OMV-Konzernsprecher Andreas Rinhofer gegenüber noe.ORF.at: „Es ist jetzt noch einige Tage zu früh, um hier seriöserweise etwas genaueres sagen. Es könnte sich noch um Wochen handeln.“ Nach dem Vorfall Anfang Juni, bei dem zwei Menschen leicht verletzt wurden, werde die Raffinerie noch inspiziert. Darüber hinaus arbeite die OMV daran, „ein völlig neues Versorgungssystem aufzubauen.“

Einerseits werde Kerosin aus OMV-Raffinerien in Deutschland und Rumänien importiert. „Zweitens werden wir jetzt die Raffinerie ein klein wenig umbauen, so dass die jetzt bestehende Produktionskapazität leicht erhöht werden kann. Und drittens, sehr wesentlich, kaufen wir Produkte von Partnern international am Markt“, so Rinortner. Zudem hat die Republik ihre Notfallreserven freigegeben, die – selbst ohne Zutun der OMV – für 90 Tage reichen würden.