Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel
ÖBB/Ebner
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Verkehr

Durchschlag beim Semmering-Basistunnel

Beim Bau des Semmering-Basistunnels sind jetzt erstmals zwei Bauabschnitte verbunden worden. Nach sieben Jahren Arbeit spricht man bei den ÖBB von einem „ersten großen Meilenstein“ und einem „ganz besonderen Moment“.

Tief unter der Erde konnten sich nun die Bauarbeiter der Abschnitte Fröschnitzgraben und Göstritz erstmals die Hände schütteln. Bei Letzterem ist laut ÖBB noch eine Tunnelbohrmaschine im Einsatz, dessen vorderer Bohrkopf derzeit Stück für Stück zerlegt wird. „Ein schmaler ‚Durchgang‘ im Schneidrad ermöglichte dennoch, dass Mineure der beiden Bauabschnitte sich erstmals im Tunnel treffen konnten, ein Erfolg harter jahrelanger Arbeit“, heißt es in einer ÖBB-Aussendung.

Der Bau des 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnels ist in etliche Abschnitte unterteilt, sodass gleichzeitig an mehreren Stellen gegraben werden kann. Konkret wurde und wird von fünf Stellen und insgesamt 14 Vortrieben aus gleichzeitig gebaut. Fünf dieser Vortriebe sind bereits abgeschlossen, insgesamt sind etwa 90 Prozent des Tunnels gegraben.

„Viel harte Arbeit“ wartet noch

Sieben Jahre sind seit dem Baubeginn im übergeordneten Bereich Gloggnitz vergangen. Der Durchschlag sei nun „ein erster großer Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung des Semmering-Basistunnels“, sagt Projektleiter Gerhard Gobiet. „Für uns alle am Bau Beteiligten ist das ein ganz besonderer Moment. Die erste Verbindung von zwei Abschnitten ist erfolgt und mehr als 24 Kilometer des Tunnels sind geschafft.“ Gobiet spricht von einem „Tag der Freude“, nun erwarte die Arbeiter aber noch „viel harte Arbeit“.

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Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel
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Die Mineure feierten den ersten Durchschlag beim Bau des Milliardenprojekts
Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel
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Die Tunnelbohrmaschine wird derzeit zerlegt
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Gleichzeitig wird im Semmeringmassiv weitergegraben
Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel
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Die Arbeiten werden erst 2030 abgeschlossen sein

Bei Göstritz ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Zwischenfällen gekommen. 2019 drangen in die Tunnelröhre eins Wasser- und Geröllmassen ein. Bis an die Oberfläche im Wald tat sich ein trichterförmiges Loch auf. Dieses und weitere Probleme sorgten wiederholt für Verzögerungen des Gesamtprojekts, aktuell wird mit einer Eröffnung 2030 gerechnet.

Auch der Durchschlag erfolgte später als gedacht – 2020 war man noch davon ausgegangen, dass es bereits im folgenden Jahr so weit sein würde – mehr dazu in Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen (noe.ORF.at; 10.1.2020).

Noch drei Kilometer zu graben

Fertig ist zwischen den Abschnitten Fröschnitzgraben und Göstritz allerdings nur eine der beiden Röhren, bei der zweiten fehlen noch etwa 400 Meter. Richtung Gloggnitz sind zusätzlich noch 300 Meter zu graben. Dort wiederum – bei der ÖBB spricht man von „äußerst schwieriger Geologie“ – müssen die Mineure noch etwa 900 Meter überwinden. In Summe sind in allen Abschnitten des Basistunnels noch etwa drei der 27 Kilometer offen.

Parallel zu diesen Arbeiten wird seit zwei Jahren bereits die Betoninnenschale gebaut. Hier sind bisher sieben Kilometer abgeschlossen. Anschließend werden Gleise und Leitungen verlegt, dann kann der Semmering-Basistunnel – nach Jahrzehnten der Planung und des Baus – in Betrieb gehen.