Frau in Labor
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Chronik

Affenpocken-Fall im Bezirk St. Pölten

In Österreich gibt es einen zweiten bestätigten Affenpocken-Fall. Nachgewiesen wurde die Viruserkrankung bei einem 36-jährigen Mann aus dem Bezirk St. Pölten, bestätigte die Landesamtsdirektion am Freitag.

Der Betroffene hatte Ende voriger Woche einen positiven PCR-Test abgegeben. Eine Sequenzierung der Probe bestätigte in weiterer Folge den Affenpocken-Verdacht endgültig. Der Niederösterreicher dürfte sich bei einer Spanien-Reise angesteckt haben.

Behörde spricht von „mildem Krankheitsverlauf“

Wie es seitens der Landesamtsdirektion auf APA-Anfrage hieß, hatte der 36-Jährige einen milden Krankheitsverlauf. Er befinde sich bereits am Weg der Besserung. „Weitere Angaben sind aus Datenschutzgründen nicht möglich“, betonte die Behörde.

Der erste Affenpocken-Fall war hierzulande Ende Mai in Wien nachgewiesen worden. Ein 35-Jähriger war in der Nacht auf den 22. Mai mit typischen Symptomen wie leichtem Fieber und Pusteln im Gesicht in eine Klinik in Wien-Favoriten eingeliefert worden – mehr dazu in Affenpocken: Fall in Wien bestätigt (wien.ORF.at; 22.5.2022). Der Mann konnte das Spital schon wieder verlassen.

Affenpocken sind laut Gesundheitsministerium eine Viruserkrankung. Sie werden durch Affenpockenviren verursacht. Grundsätzlich werden Affenpocken selten auf Menschen übertragen. In den Endemiegebieten ist das Virus bei Nagetieren verbreitet, zum Beispiel bei Hörnchen oder Ratten. Affen werden als Fehlwirte angesehen. Durch Kontakt mit diesen Tieren kommt es allerdings gelegentlich zur Übertragung des Virus auf Menschen – sogenannte Zoonose. Beim Menschen lösen die Viren in der Regel eine milde pockenähnliche Erkrankung aus. Bisher wurde die Übertragung von Mensch zu Mensch als selten eingestuft, betonte das Gesundheitsministerium. Derzeit findet sie jedoch mit ungewöhnlicher Häufung statt.