Wirtschaft

40 Millionen Euro für Kreislaufwirtschaft

Wenn aus Abfall Rohstoffe erzeugt werden, spricht man von sogenannter Kreislaufwirtschaft. Damit kann der Rohstoffknappheit entgegnet und die Umwelt geschützt werden. 40 Millionen Euro werden nun in 25 Wertstoffzentren in Niederösterreich investiert.

Rohstoffe müssen oftmals importiert werden – das schafft internationale Abhängigkeiten und schädigt durch Transporte und Abbau die Umwelt. Eine Alternative hoffen Politik, Umweltverbände und Wirtschaft nun in der Kreislaufwirtschaft gefunden zu haben: Das, was gemeinhin als Abfall gilt, wird hier zum Wertstoff, der entweder recycelt werden oder als Brennstoff Wärme und Elektrizität erzeugen kann.

„Pandemie und Ukraine-Krieg führen uns vor Augen, dass Rohstoffe nicht grenzenlos vorhanden sind, nicht weltweit und schon gar nicht in Österreich“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bei der Verkündung der Investition in die Wertstoffzentren: In den nächsten Jahren würden 40 Millionen Euro in 25 Standorte investiert. Außerdem soll eine gemeinsame Kreislaufwirtschafts-Strategie erarbeitet und Beratung für Betriebe angeboten werden.

Nationaler Bioökonomie-Cluster bei ecoplus

Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) gab das Ziel aus, Niederösterreich zum „Zentrum der Kreislaufwirtschaft in Österreich“ zu machen. Dem 2021 geschaffenen „ecoplus Plattform für Green Transformation & Bioökonomie“ wurde vom Bund die Projektverantwortung für den nationalen Bioökonomie-Cluster übertragen. Aktuell ist die Plattform mit 500 Betrieben in Niederösterreich im Austausch. „Wesentliches Ziel ist es, die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung und den Dialog zu stärken“, sagt ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. Ecoplus ist die Wirtschaftsagentur des Landes.

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) bietet für Unternehmen geförderte Beratung an. „Rohstoffe aus der Region sichern die Lieferketten ab und machen die niederösterreichischen Betriebe resilienter. Die betriebliche Abfallwirtschaft ist ein Beitrag eines jeden Unternehmens, um Geld und Ressourcen zu sparen und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten“, sagt WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.

Potenzial des Restmülls noch lange nicht genützt

Auf Kreislaufwirtschaft setzt etwa auch die Firma Fritz Egger GmbH in Unterradlberg in St. Pölten. Werksleiter Martin Wurzl erklärt, wie: „Wir schaffen bereits jetzt einen durchschnittlichen Einsatz von bis zu 40 Prozent Altholzanteil in unseren Produkten. Das entspricht 240.000 Tonnen Altholz. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur kaskadischen Nutzung des Rohstoffs Holz.“ Laut Roman Stachelberger, Vize-Präsident der NÖ Umweltverbände, sei im Restmüll noch ein hohes Potential an Wertstoffen für die Kreislaufwirtschaft vorhanden.