Hilfslieferung für die Ukraine in einem Lager des Roten Kreuzes
ORF/Claudia Schubert
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Ukraine-Krieg

300.000 Euro für Ukraine-Hilfe gespendet

108 Tage sind seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine vergangen. In dieser Zeit sind durch Spendeninitiativen in Niederösterreich fast 300.000 Euro gesammelt und 40 Sattelschlepper mit Hilfsgütern in die Krisenregion geschickt worden.

Die Initiative „Niederösterreich hilft“ wurde kurz nach Kriegsbeginn von der Landesregierung für die Koordination der vielen kleinen, lokalen Spendeninitiativen gegründet. 291.879 Euro wurden nun an das Rote Kreuz Niederösterreich und an die Caritas der Diözese St. Pölten übergeben. Das Geld kam durch private Spenden von 1.700 Menschen sowie durch Benefiz-Veranstaltungen zusammen.

Damit kauft das Rote Kreuz Medikamente und andere Arzneimittel, die Caritas organisiert mit den Mitteln medizinische Produkte und Heilbehelfe für pflegebedürftige Menschen in der Ukraine. Per Lkw wurden 500 Tonnen an Hilfsgütern (Lebensmittel und Hygieneartikel) aus Niederösterreich in die Ukraine und in die Nachbarländer transportiert – etwa in die Republik Moldau, die viele Vertriebene aufgenommen hat.

Darüber hinaus wurden Feuerwehrgerätschaften und medizinische Güter wie funktionstüchtige, aber nicht mehr im Gebrauch befindliche Spitalsbetten gespendet – mehr dazu in Hilfskonvoi mit Feuerwehrausrüstung gestartet (noe.ORF.at; 25.3.2022). Die Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher, von der sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Aussendung „überwältigt“ zeigt, wird wohl auch weiter nötig sein: Der Ukraine steht, auch falls der Krieg zu Ende gehen sollten, eine große, humanitäre Krise bevor.

Krieg darf nicht vergessen werden

18 Millionen Menschen haben kein Wasser, keine Lebensmittel, keinen Strom und keine medizinische Versorgung. Die Infrastruktur ist in vielen Orten völlig zerstört. Seuchen und Krankheiten haben in diesen Umständen leichtes Spielt. Zuletzt wurde bereits vor dem Ausbruch der Cholera gewarnt.

Man dürfe nicht aufhören, zu handeln und Hilfe zu leisten, erinnerte Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich. Abseits der Spitäler und stationären Einrichtungen in der Ukraine seien viele alte und kranke Menschen auf die Versorgung durch Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter angewiesen, ergänzte Hannes Ziselsberger, Caritas-Direktor in der Diözese St. Pölten.